Warum diese Woche der Kurs des Spezialisten für Energiespeicherlösungen - oder schlicht, Batterien - Leclanché um fast 20 Prozent angestiegen ist, bleibt etwas rätselhaft. Seit Anfang November ist der Kurs gar um die Hälfte angestiegen. Möglich ist, dass der Technologie-Nimbus von Leclanché geholfen hat. An Zahlen liegt es eher weniger: Das Westschweizer Unternehmen steckt weiterhin in den roten Zahlen. In den vergangenen vier Jahren ist der Kurs deswegen um 70 Prozent zurückgegangen. 

Erklärbarer ist der fast 20-prozentige Kursanstieg bei U-Blox. Jüngste Unternehmensangaben zum Geschäftsverlauf stimmen die Anleger positiv. Allerdings: Auf Jahressicht liegt der Kurs des einstigen Börsenlieblings, Chipentwickler und Spezialist für Kommunikationslösungen aus Thalwil ZH, immer noch um 43 Prozent im Minus.

Tabellen: Bloomberg

In den "Best-of" der Schweizer Börsenwoche tauchen auch Aktien wie Credit Suisse (+4,8 Prozent), LafargeHolcim (+3,2 Prozent) und am breiten Markt Meier Tobler (+16,8 Prozent), Comet (+15,5 Prozent) oder Autoneum (+12,2 Prozent) auf. Das Umfeld für zyklische Aktien ist derzeit allgemein gut. Die Impfstoffhoffnungen helfen, und schliesslich hat am Montag nach Pfizer/Biontech und Moderna auch AstraZeneca einen Forschungserfolg vorlegen können.

Dies hat zu einer teilweisen Neuorientierung der Märkte geführt, einer so genannten "Sektorrotation". Dass das Ganze aber etwas unstet ist, zeigt sich daran, dass sich die Performance des Gesamtmarktes kaum bewegt hat, und dass bei den Tops und bei den Flops Zykliker wie auch defensive Werte vorkommen. 

Hand und Fuss hatten Informationen, die von Industriefirmen wie Autoneum oder Comet über die Geschäftsaussichten zu vernehmen gewesen sind. Der Autoteilehersteller Autoneum etwa hat von einer deutlichen Verbesserung im zweiten Halbjahr berichtet. Ein "Mauerblümchen" ist das Unternehmen am Aktienmarkt alledings längst nicht mehr: Der Kurs steht nach einer kräftigen Erholung heute um 22 Prozent über dem Wert vom Jahresanfang. Damit hebt sich diese Industriegruppe auch etwas ab von anderen konjunktivsensitiven Unternehmen, die an der Börse noch etwas mehr aufzuholen haben.

Bei den Wochenverlierern sticht klar Lonza (-4,8 Prozent) heraus. Der Pharmazulieferer bildet nicht nur das Schlusslicht im SMI, sondern ist auch die fünftschlechteste Aktie im gesamten Markt. Auch die Pharmazulieferer Bachem (-4,1 Prozent) und der Laborausrüster Tecan (-6,4 Prozent) haben verloren.

Angesichts der Impfstofferfolge mag dies zunächst erstaunen. Tatsache ist, dass die erfolgreiche Positionierung dieser Unternehmen im Medikamenten- und Gesundheitsmarkt dieses Jahr bereits üppig honoriert worden ist. Die Lonza-Aktie ist seit Anfang Jahr im Kurs um 56 Prozent angestiegen. Bei Tecan sind es immer noch ansehnliche 40 Prozent.