Die Aktie von Richemont war lange Zeit so etwas wie der Star des laufenden Börsenjahres 2021. Auf ihrem Peak im August wies die Aktie eine Zwölf-Monats-Performance von knapp 90 Prozent aus. Doch im Sommer mussten die Titel ihrem monatelangen Rekordlauf Tribut zollen. Von 118 Franken ging es wieder zurück auf unter 95 Franken. Doch seit rund zwei Wochen hat sich die Stimmung wieder leicht gedreht. Anleger steigen wieder vermehrt ein. 

Weitere Unterstützung bekommt Richemont nun von der britischen Grossbank HSBC. Die zuständigen Analysten stufen das Rating für Richemont auf "Buy" von "Hold" hoch. Und das Kursziel wird unter Verschiebung des Bewertungszeitraums von 124 auf 137 Franken erhöht. Dies bedeute ein Aufwärtspotenzial von 26 Prozent, schreibt Analyst Erwan Rambourg. Seine Schätzungen hebe er an und liege damit deutlich über den Konsenserwartungen. 

Die Debatten rund um das Schicksal der Online-Plattform Yoox Net-a-Porter (YNAP), die Uhren-Margen sowie die Veränderungen im Verwaltungsrat seien zwar interessant, der Fokus sollte aber seines Erachtens auf Cartier liegen. Die Kernmarke, die den grössten Teil des Gewinns ausmacht, dürfte trotz der Schlagzeilen über China und Tiffany immer noch auf Hochtouren laufen, so der Analyst. Richemont bleibe der "König der Juweliere". 

Konkurrent LVMH aus Frankreich, der bereits Bulgari besitzt, hat in diesem Jahr den US-Juwelier Tiffany übernommen. Dies löste am Markt Sorgen darüber aus, dass der Druck auf das Schmuckgeschäft von Richemont steigen könnte. 

Doch laut HSBC bleibe Cartier in einem "buy less buy better"-Umfeld in einer Schlüsselposition. Bulgari sei zudem kurzfristig weniger relevant. Der Analyst vertraut darauf, dass Cartier in den meisten seiner Märkte ein "sehr starkes" Wachstum erzielen und seinen "Go-to-Status" bekräftigen kann, vor allem bei Erstkäufern.

(AWP/Bloomberg/cash)