Laut Strategen der UBS werden verschärfte finanzielle Bedingungen im zweiten Quartal 2021 zu einer "Phase von Veränderung" in den globalen Märkten führen. Diese hätte insgesamt niedrigere Gesamtrenditen zur Folge, was Wachstums-Aktien wieder attraktiver als Value-Titel mache, so die grösste Schweizer Bank.

Sie prognostiziert einen Wechsel von einem liquiditätsgetriebenen Markt zu einem Markt, der auf Wachstum und Erträgen basiert. Dies werde eintreten, sobald der Inflationsenthusiasmus seinen Höhepunkt erreiche und die US-Notenbank Fed ihre Unterstützung zurückfahren werde. Das schreibt das Analystenteam um Bhanu Baweja in einer Mitteilung vom Montag.

Dieser Regimewechsel werde durch eine Bodenbildung bei den Realzinsen und Kreditspreads gekennzeichnet sein - was das Ende des Liquiditäts-"Rückenwinds" signalisieren werde, so die Strategen. "Diese Veränderungen bedeuten zwar keinen übermässigen Werteverlust, aber sie sind eine wichtige Veränderung in der Natur der Rally", schreiben die Strategen. "Der Rückenwind durch die Liquidität hat den grössten Beitrag zu den jüngsten Marktgewinnen geleistet."

Quelle: Bloomberg

Der jüngste Anstieg der realen Renditen auf Staatsanleihen in den USA hat bei Anlegern Alarm ausgelöst, die negative Realzinsen als einen Grundstein der Rally von Risikoanlagen sehen, die zu globalen Allzeithochs bei Aktien geführt hat. Der Zinssatz für 10-jährige inflationsgeschützte US-Staatsanleihen (Treasury Inflation-Protected Securities) ist in der vergangenen Woche von minus 1,08 Prozent am 11. Februar auf bis zu minus 0,77 Prozent gestiegen.

Während höhere reale Renditen signalisieren, dass die Wirtschaft an Fahrt gewinnt, können sie zu einer Verschärfung der finanziellen Bedingungen und einer Verschiebung der Vermögensallokation führen. "Ein kleiner Anstieg der Realzinsen wird wahrscheinlich kein grosses Problem darstellen, aber wenn sich der Anstieg der Realzinsen beschleunigt, wird jeder weitere Schritt zu einer grösseren Herausforderung für die Märkte", schreiben Baweja und sein Team.

Eine Analyse ähnlicher historischer "Phasenwechsel",  also wenn sich die Liquiditätstreiber von locker auf neutral verschiebten, deute auf niedrigere Marktrenditen und eine marginale Outperformance von Wachstumsaktien gegenüber Value-Aktien hin, so UBS. Zudem verzeichne der Dollar in der Regel bescheidene Gewinne gegenüber den Währungen der Schwellenländer, schreiben die Strategen.

(Bloomberg/cash)