Die Unsicherheit an den Märkten ist in dieser Woche deutlich zurückgegangen. Nachdem der Volatilitätsindex für den SMI (VSMI) am letzten Freitag noch den höchsten Wert seit Ende Oktober erreicht hatte, steht er aktuell deutlich tiefer bei einem Wert von 17 - im langfristigen Vergleich immer noch auf einem hohen Niveau. Die wegen der GameStop-Mania strapazierten Nerven beruhigen sich allmählich.

Der Schweizer Börse gemessen am Swiss Market Index (SMI) hat diese Beruhigung gutgetan. Auf Wochensicht hat der Leitindex 2,0 Prozent gewonnen. Zu den Wochengewinnern gehört mit plus 5,0 Prozent die Grossbank Credit Suisse. Seit Jahresbeginn fällt aktuell ein Kursgewinn von 8,3 Prozent an.

Grund für den Aufwärtstrend ist keine Meldung der Grossbank, sondern das nominelle Zinsniveau. Die US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit haben in dieser Woche 531 Basispunkte hinzugewonnen und setzen damit ihren im August begonnenen Aufwärtstrend fort. Auch die Konkurrentin UBS (+4,5 Prozent) profitiert von den verbesserten Bedingungen im Zinsgeschäft.

Auf den Plätzen drei, vier und fünf befinden sich die Versicherungen Swiss Re (+5,5 Prozent), Zurich Insurance (+5,5 Prozent) und Swiss Life (+5,4 Prozent). Eine sehr ansprechende Wochenrendite zeigt auch der Augenheilkundespezialist Alcon mit plus 6,3 Prozent. Damit verteidigt das Genfer Unternehmen seinen Thorn im SMI-Ranking 2021.

Performance des SMI auf Wochensicht (Quelle: Bloomberg).

Der Zahlenkranz vom letzten Freitag verleiht der Givaudan-Aktie (-0,6 Prozent) in der ablaufenden Börsenwoche keine Flügel. Zwar bewies der Zulieferer von Duftstoffen und Aromen seine Krisenresistenz. Doch manche Anleger schauen sich nach Unternehmen in stärkeren Wachstumsmärkten um.

Ein ähnliches Schicksal erfuhren diese Woche die Aktien des Industriekonzerns ABB (-1,0 Prozent). Dieser legte am Donnerstag zwar Zahlen für das vierte Quartal vor, die über den Erwartungen lagen. Doch Anleger nahmen Gewinne mit, nachdem die ABB-Aktien in den letzten Monaten stark angestiegen waren.

Der breiter abgestützt Swiss Performance Index (SPI) hat seit Wochenbeginn 2,2 Prozent hinzugewonnen. Den zweiten Platz erklimmen mit plus 20,0 Prozent die Aktien des Spinnmaschinenherstellers Rieter. Der Broker Stifel hat am Mittwoch das Kursziel von 80 auf 145 Franken massiv erhöht und damit einen kleinen Kaufrausch am Markt ausgelöst.

Den fünften Platz belegen die Aktien von Mobilezone mit einem Plus von 12,3 Prozent. Die Anleger begrüssen die am Montag vermeldete Neuausrichtung in Deutschland und die Eckzahlen zum Geschäftsjahr 2020. 

Performance des SPI auf Wochensicht (Quelle: Bloomberg).

Zu den Verlierern der Woche gehört Landis+Gyr (-4,5 Prozent). Der CEO Werner Lieberherr hat in einem Interview vom Donnerstag den Ausblick konkretisiert. So würden die für 2021 und 2023 im Vergleich zu 2019 tiefer erwarteten Umsätze auch einen geringeren Cashflow bedeuten. Den Anlegern stösst dies trotz der Dividendenbekenntnis sauer auf.

ManuelBoeck
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