Sprudelnde US-Firmengewinne könnten den Börsen Experten zufolge in der neuen Woche neuen Schwung verleihen. Craig Burelle vom amerikanischen Investmenthaus Loomis Sayles geht davon aus, dass Inflationssorgen sowie die Angst vor steigenden Zinsen in den kommenden Wochen nachlassen dürften und statt dessen Firmenbilanzen wieder stärker in den Vordergrund rücken. "Insgesamt scheinen die Unternehmen überwiegend gesund zu sein. Wir rechnen daher mit soliden Fundamentaldaten und Gewinnwachstum im Jahr 2022", prognostiziert der Experte.

Den Zahlenreigen eröffnen wie üblich die US-Grossbanken. Am Freitag legen Citigroup, JPMorgan und Wells Fargo Geschäftszahlen vor. Dazu gesellt sich der weltgrösste Vermögensverwalters Blackrock. Ersteren trauen Experten 2022 weitere Gewinnsteigerungen zu, da die erwartete Normalisierung der US-Geldpolitik den Zins- und Gebühreneinnahmen Schub verleihen werde. Für das abgelaufene Quartal erwarten die Analysten des Research-Hauses CFRA Steigerungen bei den Zinseinnahmen im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die zahlreichen Börsengänge liessen auf robuste Gebühreneinnahmen schliessen. Gleichzeitig dürften sich die Rückstellungen für faule Kredite auf niedrigem Niveau bewegen.

Auch in der Schweiz melden erste Unternehmen ihre Umsatzzahlen für das Jahr 2021. Den Zahlenreigen startet am Dienstag Sika, gefolgt von Geberit und Bossard am Donnerstag. Am Freitag zieht Zehnder nach. 

ZEICHEN FÜR FREUNDLICHES BÖRSENJAHR STEHEN GUT

Die Omikron-Variante des Coronavirus spiele nur noch eine untergeordnete Rolle, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Zwar springen derzeit weltweit die Infektionszahlen dynamisch nach oben. Die gute Nachricht aber ist, dass die Hospitalisierungen und die Zahl der Todesfälle nicht mitziehen. Das lässt die Hoffnung zu, dass die laufende Infektionswelle nicht so dramatisch für Mensch und Wirtschaft verlaufen wird wie die vergangenen."

US-EINZELHANDELSUMSÄTZE UND -INFLATIONSDATEN IM BLICK

Bei den Konjunkturdaten wartet das Highlight am Freitag auf die Börsianer: Die US-Einzelhandelsumsätze. Analysten erwarten für Dezember wie im Vormonat ein Plus von 0,3 Prozent. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrössten Volkswirtschaft.

Am Mittwoch stehen die US-Inflationsdaten auf dem Terminplan. Hier sagen Experten im Dezember einen Preisanstieg von 0,4 Prozent zum Vormonat voraus, nur noch halb so viel wie zuletzt.

(Reuters/cash)