Das britische Parlament prüfe derzeit eine Regelung, die den Schweizer Börsen Gleichwertigkeit einräume, wie die Schweizer Regierung nach einem Austausch zwischen Finanzminister Ueli Maurer mit seinem britischen Kollegen Rishi Sunak am Mittwoch mitteilte. Die Schweiz gehe davon aus, dass die Regulierung angenommen werde und am 3. Februar in Kraft treten könne. Unmittelbar danach werde die Schweiz das Handelsverbot für Schweizer Aktien in Grossbritannien aufheben.

Hintergrund ist ein politischer Streit zwischen der Schweiz und der EU. Die EU hatte dem Land die Börsenäquivalenz Mitte 2019 entzogen. Das führte dazu, dass Wertpapierfirmen aus der EU keine Schweizer Aktien an Schweizer Börsen mehr kaufen und verkaufen konnten. Im Gegenzug verbot die Schweiz den Handel von Schweizer Aktien in der EU.

Nach dem Auslaufen der Brexit-Übergangsphase Ende 2020 bemühen sich die Schweiz und Grossbritannien nun um eine Annäherung im Finanzbereich. Teil davon ist die Börsenanerkennung. Über die Zeit dürfte dies dazu führen, dass statt der gegenwärtigen fast 100 Prozent nur noch zwischen 70 und 80 Prozent des Handels mit Schweizer Aktien über die Schweizer SIX läuft, der Rest über britische Handelsplätze. Damit dürfte sich der Marktanteil der SIX wieder dem langjährigen Wert von rund 70 Prozent annähern.

(Reuters)