Investieren will Lakestar nach dem Börsengang in Technologieunternehmen mit Schwerpunkten Software als Mietmodell, Fintech, Transport und Logistik, Gesundheit und “Deep Tech”. Es peilt Ziele zwischen 750 Millionen Euro und 4 Milliarden Euro Eigenkapitalwert an.

Lakestar ist das dritte Blankoscheck-Unternehmen - auch Special Purpose Acquisition Company, oder SPAC genannt - das in Deutschland an die Börse geht und das erste seit 2010, so von Bloomberg zusammengestellte Daten. Dahinter steht Klaus Hommels, Gründer und Vorsitzender der Risikokapitalfirma Lakestar Advisors GmbH, zu deren vergangenen Investitionen auch Spotify, Facebook Inc., Skype Inc. und in jüngerer Zeit die Neo-Bank Revolut Ltd. gehörte.

Lakestar sammelt vor dem Start der Notierung 275 Millionen Euro durch den Verkauf von 27,5 Millionen Einheiten zu einem Preis von 10 Euro, hiess es in einer Erklärung am Mittwoch. Wie bei solchen Transaktionen üblich, bestehen diese aus je einer Aktie und einem Drittel Optionsschein.

Die Privatplatzierung, die sich ausschliesslich an institutionelle Anleger richtet, endete bereits am Donnerstag; der Börsenhandel beginnt am Montag. Die Orderbücher waren am Mittwoch bereits nach einer Stunde gefüllt.

SPACs kommen nach Europa

Der europäische Technologiesektor biete attraktive Investitionsmöglichkeiten mit vielversprechende Bewertungen und vielen hervorragenden Wachstumsunternehmen, so Hommels, der Vorsitzender des Lakestar-Aufsichtsrats ist. Stefan Gewinner wird Vorstandschef, Inga Schwarting wird die Anlageentscheidungen verantworten.

Lakestars IPO kommt weniger als eine Woche nach dem Börsendebüt von ESG Core Investments BV in Amsterdam. Das erste auf Nachhaltigkeit ausgerichteten SPAC in Europa hatte bei seinem Börsengang 250 Millionen Euro eingesammelt. Das grösste europäische SPAC der letzten 12 Monate, 2MX Organic, debütierte im Dezember in Paris.

Dennoch tendieren europäische SPAC-Sponsoren Europas nach wie vor eher nach New York - so der ehemalige Credit Suisse Vorstandschef Tidjane Thiam, der Ex-Citigroup Banker Michael Klein und der ehemalige Investmentbank-Chef der Deutschen Bank AG, Garth Ritchie, die alle ähnliche Unternehmungen planen. Auch das Management von Rocket Internet SE plant ein SPAC für Technologieunternehmen, welches an der New Yorker Börse gelistet werden soll.

(Bloomberg)