Der Dentalimplantatehersteller Straumann blickt auf ein starkes Schlussquartal zurück. Dieses ermöglicht es dem Weltmarktführer aus Basel, mit einem starken Jahresergebnis aufzuwarten. Sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen operativer Gewinn und Reingewinn werden die jeweiligen Analystenschätzungen teils weit übertroffen.

Für 2021 stellt das Unternehmen den eigenen Aktionären ein organisches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich sowie eine Verbesserung der Rentabilität auf Stufe operativer Kerngewinn gegenüber dem Vorjahr in Aussicht. Analysten hatten sich einiges mehr erhofft.

Nach einem Vorstoss auf ein neues Rekordhoch bei 1162,50 Franken gewinnt die Straumann-Aktie zur Stunde noch 1,4 Prozent auf 1130 Franken.

Straumann bekannt für vorsichtige Jahresvorgaben

Die Credit Suisse hebt denn auch das starke Umsatzwachstum im Schlussquartal sowie die deutlichen Margenverbesserungen in der zweiten Jahreshälfte hervor. Sie rät Anlegern, den vorsichtigen Vorgaben für 2021 kein zu grosses Gewicht beizumessen. Für die Grossbank ist die Aktie weiterhin ein Kauf mit "Outperform" bis 1170 Franken.

Bei Bernstein Research zeigt man sich hingegen etwas enttäuscht von den Vorgaben. Doch auch die US-Investmentbank gibt sich entspannt und verweist darauf, dass der Dentalimplantatehersteller für seine eher konservativen Vorgaben bekannt sei und diese in den letzten Jahren regelmässig übertreffen konnte. Bernstein Research stuft die Aktie mit "Market Perform" ein. Das 950 Franken lautende Kursziel dürfte angehoben werden.

Nach der starken Kursentwicklung der letzten Wochen schliesst Mirabaud Securities nicht aus, dass die Aktie Gewinnmitnahmen zum Opfer fallen könnte. Allerdings sei die exzellente Investmentthese bei Straumann intakt, so wird Entwarnung gegeben. Das Anlageurteil für die Aktie bleibt "Buy". Das Kursziel von 1111 Franken soll unter positiven Vorzeichen erhöht werden.

Ziemlich viele Vorschusslorbeeren

Nicht wenige andere Banken haben ihre Schätzungen sowie ihre Kursziele schon im Vorfeld der Jahresergebnisveröffentlichung teils kräftig erhöht. Das gilt insbesondere für Vontobel. Erst vor wenigen Tagen hob die Zürcher Bank ihr Kursziel für die mit "Buy" empfohlene Aktie auf 1280 (zuvor 1085) Franken an.

Nicht weniger optimistisch ist die Deutsche Bank. Sie stufte die Aktie kürzlich mit einem Kursziel von 1250 (zuvor 940) Franken von "Hold" auf "Buy" herauf. Anders als während der ersten Pandemie-Welle seien die Zahnarztpraxen während der zweiten Welle geöffnet geblieben. Deshalb sei im Schlussquartal mit einer Rückkehr zu Wachstum zu rechnen, so begründete die Grossbank die wiedergewonnene Zuversicht (cash berichtete).

Angesichts dieser Vorschusslorbeeren schliessen Händler nicht aus, dass die Straumann-Aktie im Tagesverlauf Gewinnmitnahmen zum Opfer fallen könnte.