Als JPMorgan vor ziemlich genau einem Jahr eine Verkaufsempfehlung für die Aktie von Swiss Life aussprach, ging ein Raunen durch die Handelsräume hiesiger Banken. Nun macht die US-Investmentbank diesen Schritt allerdings wieder rückgängig.

In einer umfangreichen Studie zur europäischen Versicherungsindustrie stuft sie die Aktie des Lebensversicherers von "Underweight" auf "Neutral" herauf. Mit anderen Worten: JPMorgan räumt der Aktie wieder mehr Platz in den Kundendepots ein. Das Kursziel lautet neuerdings 350 (zuvor 330) Franken.

Andere Versicherungsaktien schneiden bei JPMorgan besser ab

Die US-Investmentbank zeigt sich in der Branchenstudie sichtlich von der Widerstandsfähigkeit des Tagesgeschäfts in der ersten Jahreshälfte beeindruckt. Mit der Heraufstufung würdige sie die starke Leistung des Managements in den letzten Jahren, so schreibt sie zudem. Trotz gewisser Bedenken hinsichtlich der hohen Liegenschaftsbestände und der dadurch hohen Abhängigkeit vom Immobilienmarkt hält JPMorgan die diesjährige Dividende für sicher. Auf die bankeigenen Schätzungen abgestützt, errechnet sich eine Rendite in Höhe von etwas mehr als 5 Prozent.

In der Schweiz gibt JPMorgan den Aktien von Zurich Insurance und Swiss Re allerdings auch weiterhin den Vorzug. Beide werden mit "Overweight" zum Kauf empfohlen, die von Zurich Insurance mit einem Kursziel von 390 (zuvor 370) Franken, jene von Swiss Re mit einem Kursziel von 100 (zuvor 93) Franken.

Mit der Verkaufsempfehlung für die Swiss-Life-Aktie von Mitte September lag die US-Investmentbank übrigens goldrichtig. Kostete der Titel damals gut 490 Franken, waren es zuletzt nur noch 369 Franken. Mit einem Minus von 24 Prozent alleine in diesem Jahr zählt die Aktie des Lebensversicherers beim Swiss Market Index (SMI) zu den schwächsten Indexkomponenten seit Jahresbeginn. Bei Zurich Insurance errechnet sich hingegen ein Minus von knapp 16 Prozent und bei Swiss Re gar eines von 32 Prozent.