Ausserdem äusserte sich US-Starinvestor Warren Buffett optimistisch, dass es die Gemeinschaftswährung auch in zehn Jahren noch gibt.

Sie kostete am frühen Nachmittag 1,1835 Dollar und war damit rund drei US-Cent teurer als vergangene Woche. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zog ebenfalls an und markierte mit 0,517 Prozent ein Zwei-Wochen-Hoch.

Von der Hoffnung auf steigende Zinsen profitierten auch die Finanzwerte, die den Gesamtmarkt stützten. Weil aber die Euro-Aufwertung die Wettbewerbschancen heimischer Firmen auf dem Weltmarkt schmälert, lagen Dax und EuroStoxx50 nur knapp im Plus bei 12.831 und 3466 Punkten.

Genährt wurden die EZB-Spekulationen von den jüngsten Äusserungen führender Notenbanker. So bezeichnete Bundesbankchef Jens Weidmann die Markterwartung eines Endes der EZB-Anleihenkäufe zum Jahresende als "plausibel". Offenbar rechneten Anleger fest damit, dass die EZB nach ihren Beratungen in der kommenden Woche das sogenannte Tapering ankündigen wird, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Er warnte aber vor überzogenen Erwartungen, denn ein kräftiger Anstieg der Inflation sei bislang nicht in Sicht. Damit könnte die Normalisierung der EZB langsamer kommen als gedacht.

Da sich die Kreditzinsen an den Anleihe-Renditen orientieren, setzten einige Anleger auf steigende Gewinne der Banken aus dem klassischen Geldverleih-Geschäft. Der Index für die Institute der Euro-Zone stieg um 0,8 Prozent. Deutsche Bank und Commerzbank gehörten mit einem Kursgewinn von jeweils mehr als ein Prozent zu den Favoriten im Dax.

Italien und Handelsstreit dämpfen Stimmung

Kopfschmerzen bereitete Börsianern weiterhin die neue italienische Regierung aus rechtsextremer Lega und populistischer 5-Sterne-Bewegung. "Noch immer ist es ein Rätsel, wie die erhöhten Ausgaben finanziert werden sollen," sagte Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Die Koalition will das Wachstum mit öffentlichen Geldern ankurbeln - trotz der bereits hohen Staatsverschuldung.

Für Verunsicherung sorgte ausserdem der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen (G7). Dort droht am Wochenende wegen der harten US-Haltung beim Thema Schutzzölle Streit auf offener Bühne. Allerdings setzten Anleger bislang auf eine Einigung, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Doch diese Hoffnung könnte auch schnell verfliegen."

Am Rohölmarkt verteuerte sich der Nordsee-Sorte Brent um ein Prozent auf 76,13 Dollar je Barrel (159 Liter). Lieferschwierigkeiten des Opec-Mitglieds Venezuela schürten Börsianern zufolge Spekulationen auf Nachschub-Engpässe. Seefracht-Daten zufolge warten vor den Häfen des krisengebeutelten Landes Tanker mit einem Gesamtvolumen von 24 Millionen Barrel auf ihre Ladung. Dies entspricht in etwa der venezolanischen Exportmenge im April.

(Reuters)