cash ist am World Economic Forum (WEF) in Davos. Der cash-WEF-Splitter informiert jeden Tag von Mittwoch bis Freitag über Auf- und Abfälliges am Treffen der Weltwirtschaftsführer und Spitzenpolitiker.

Alle Jahre wieder am WEF ein Thema: Die Wucher-Preise, welche Privatvermieter und andere Dienstleister den WEF-Teilnehmern abknöpfen. Dieses Verhalten schadet offenbar langsam dem Image des Alpenresorts. "Preise, dass sich die Balken biegen, Service, der diesen Namen nicht verdient", prangerte die "Davoser Zeitung" am letzten Freitag das Geschäftsgebaren seiner Bewohner und der Immobilienbesitzer an. Auch das WEF schlägt ungewohnt harte Töne wegen der "Abzocke und Wucher" ("Davoser Zeitung") der Einheimischen an: "Es ist ein Davoser Phänomen. Nirgendwo sonst geschehen solche Dinge", lässt sich WEF-Sprecherin Michèle Mischler in der Zeitung zitieren. Das WEF will nun Fälle von Wucher sammeln und das Gespräch mit dem Gewerbeverein suchen. Bei der WEF-Kombination aus Angebot, Nachfrage und - vor allem - zahlungskräftiger Kundschaft darf ein Erfolg der Gespräche und die Hoffnung auf Selbstregulierung angezweifelt werden.

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Es gibt sie auch am WEF: Die Top-Manager, die ihre hässliche Fratzen zeigen. Beziehungsweise deren Body-Guards und Chauffeure. Ein solcher stoppte am Dienstagnachmittag beim Registrationszentrum der WEF-Teilnehmer zwischen Kongresshaus und Eishalle seinen fetten Off-Roader - trotz Halteverbot und entsprechenden Hinweisen der Securitas. Dies kümmerte den Chauffeur wenig. Der bullige Mann stieg entnervt aus, lief ums Auto, wurde auf der Beifahrerseite gegen die Securitas handgreiflich und öffnete den Manager unbekannter Herkunft die Tür. Dieser verliess seelenruhig lächelnd den Wagen und schritt zur Registration.

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Dass die allseits beliebte Google-Party in diesem Jahr nicht stattfindet, nahmen nicht nur die Party-Animals unter den WEF-Teilnehmern mit Überraschung und Bedauern zur Kenntnis. Google selber begründete die Party-Absage nie. Vermutet wurde, dass der kürzlich erfolgte Nordkorea-Ausflug von Google-Verwaltungsratspräsident Eric Schmidt der Grund war für den Party-Verzicht. Doch offenbar kam der Wink für die Absage von anderer Seite: Wie in Davos zu vernehmen ist, war der WEF-Spitze anscheinend die teilweise überbordenden und bis in die frühen Morgenstunden dauernden Google-Partys immer mehr ein Dorn im Auge. Den frei gewordenen Party-Slot am Freitagabend im Raum Atlantis des Fünf-Stern-Hotels Steigenberger Belvédère übernimmt gemäss den versandten Einladungen 2013 nun: Die Deutsche Bank.