Der Swiss Market Index (SMI) hat zuletzt zwar kräftig Boden gutgemacht. Vor wenigen Tagen stiess er in der Spitze gar auf 10'644 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit Ende Februar vor. Seither ist das renommierte Börsenbarometer allerdings wieder in den mehrmonatigen Seitwärtstrend zurückgefallen.

Charttechnikexperten trauen dem SMI momentan denn auch nicht allzuviel zu. Wie der früher für die Credit Suisse tätige Rolf Bertschi in seiner Publikation "Bertschis Chart Outlook" festhält, läuft der Index in der Region von 10'650 Punkten in stärkere Widerstände hinein. Solange diese Widerstände nicht nach oben durchbrochen werden, schliesst er nach der kräftigen Erholung seit dem März-Tief einen deutlicheren Rücksetzer nicht aus.

Ohne die Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis geht nichts

Nicht ganz so pessimistisch sind Mensur Pocinci und Alexis Chassagnade von Julius Bär. Die Autoren der Publikation "Technical Investment Strategy" rechnen vielmehr mit einer Fortsetzung der zuletzt beobachteten Erholung. Dennoch stufen sie den Schweizer Aktienmarkt in der neusten Ausgabe auf "Underweight" herunter, trauen Pocinci und Chassagnade dem SMI im internationalen Vergleich doch nur eine unterdurchschnittliche Entwicklung zu. Schuld ist der hohe Anteil von Aktien aus der Pharma- und der Nahrungsmittelindustrie.

Entwicklung des SMI über die letzten 12 Monate (Quelle: www.cash.ch)

Auch Bertschi sieht in den Schwergewichten eher einen Bremsklotz für den SMI. Er gibt den Aktien von Novartis gerade einmal 33 von 100 möglichen Punkten. Die Genussscheine von Platzrivale Roche kommen sogar bloss auf 17 Punkte. Das Schlusslicht bilden die Nestlé-Aktien mit 6 von 100 möglichen Punkten.

In Hochform wähnt der bekannte Charttechnikexperte hingegen die Papiere von Adecco, Credit Suisse oder Alcon. Diese Aktien vermögen den SMI jedoch nicht zu bewegen und schon gar nicht über die in der Region von 10650 Punkten angesiedelten Widerstände zu hieven.