Seit Montag kostet ein Euro wieder etwas mehr als 1,08 Franken. Das überrascht etwas, sah es doch vor wenigen Tagen noch gar nicht gut aus für die europäische Einheitswährung.

Nun, da sich die charttechnische Ausgangslage grundlegend aufgehellt hat, meldet sich die Commerzbank zu Wort. Die deutsche Grossbank begrüsst, dass der Euro zuletzt wieder über den gleitenden 55-Tage-Durchschnitt bei 1,0806 Franken vorstossen konnte. Über dem trendbestimmenden gleitenden 200-Tage-Durchschnitt notiert er sogar schon seit November. Dieser verläuft momentan bei 1,0738 Franken.

Geht es nach der Commerzbank, dann rückt nun die Widerstandszone bei 1,0890 bei 1,0915 Franken in den Fokus. Dort scheiterte der Euro sowohl im September als auch im Dezember am Versuch, nach oben auszubrechen. Diesmal dürfte der Versuch von Erfolg gekrönt sein, so die deutsche Grossbank. Getreu dem Motto: Alle guten Dinge sind drei.

Nächstes Ziel 1,1050 Franken?

Noch steht die Commerzbank mit ihrer Einschätzung ziemlich alleine da. Bei der Credit Suisse etwa wähnt man den Euro weiterhin in einer Seitwärtsbewegung zwischen 1,0734 und 1,0892 Franken. Wie die kleinere der beiden Schweizer Grossbanken festhält, widersprechen sich die Momentum-Indikatoren gegenseitig. Sie hält deshalb an ihrer taktisch neutralen Haltung fest.

Der Euro will gegen den Franken nach oben (Quelle: www.cash.ch)

Sollte der Euro im dritten Anlauf über die Widerstandszone bei 1,0890 bei 1,0915 Franken vorstossen können, rechnen Charttechnikexperten mit einem raschen Vorstoss in die Region von 1,10 bis 1,1050 Franken. Dort notierte die europäische Einheitswährung letztmals im Oktober 2019.

Vom einstigen Euro-Mindestkurs der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von 1,20 Franken ist man noch immer weit entfernt. Am 15. Januar 2015 gab die SNB den Mindestkurs in einer Nacht-und-Nebel-Aktion auf, was an den Devisenmärkten zu grösseren Verwerfungen führte.