Für 2022 rechnet BASF nun mit einem Umsatz von 86 bis 89 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis (Ebit) vor Sondereinflüssen von 6,8 bis 7,2 Milliarden, wie der Ludwigshafener Chemiekonzern am Mittwoch mitteilte. Bisher waren ein Umsatz zwischen 74 und 77 (Vorjahr: 78,6) Milliarden Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis zwischen 6,6 und 7,2 (7,8) Milliarden in Aussicht gestellt worden. "Trotz anhaltend hoher Rohstoff- und Energiepreise haben wir im zweiten Quartal erneut ein starkes Ergebnis erzielt", zog Vorstandschef Martin Brudermüller Bilanz.

BASF hatte bereits Mitte Juli vorläufige Quartalszahlen veröffentlicht, die besser als von Analysten erwartet ausfielen. . Der bereinigte operative Gewinn (Ebit) lag auch nach endgültigen Zahlen mit 2,34 Milliarden Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahresquartals von 2,36 Milliarden Euro. Deutlich zulegen beim Ergebnis konnte der Konzern vor allem im Agrargeschäft, aber auch im Bereich Ernährung und Pflege, während es etwa im Geschäft mit Basischemikalien abwärts ging. Die deutlich gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten konnte BASF noch weitgehend mit höheren Verkaufspreisen abfedern.

Für das zweite Halbjahr geht der Konzern von einer allmählichen Abkühlung der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung aus, jedoch deutlich stärker ausgeprägt in Europa. Dabei unterstellt BASF, dass es weder zu starken Einschränkungen durch erneute Corona-Lockdowns in China noch zu Produktionsabstellungen aufgrund einer Gasmangellage in Europa kommt. Bei weiteren Einschränkungen der Gasversorgung aus Russland könnte es aber zu Produktionsunterbrechungen an den grossen europäischen Standorten kommen. In diesem Fall könnte BASF den Ausfall europäischer Kapazitäten teilweise durch höhere Anlagenauslastung an aussereuropäischen Standorten ausgleichen.

BASF gilt als grösster industrieller Gasverbraucher in Deutschland und wäre von ausbleibenden Lieferungen massiv betroffen. Wenn die Gasversorgung dauerhaft auf unter die Hälfte des Bedarfs sänke, müsste das Unternehmen seine Produktion an seinem weltweit grössten Standort in Ludwigshafen einstellen, hatte der weltgrösste Chemiekonzern bereits gewarnt. Weitere Risiken können sich aus dem weiteren Verlauf der Pandemie und erneuten Massnahmen zur Eindämmung der Infektionszahlen ergeben.

(Reuters)