Am Morgen gab der in Zürich kotierte Blue Chip neue Details zur geplanten Übernahme des Konkurrenten Osram bekannt. Und Osram empfiehlt die Offerte nun zur Annahme. Um 10 Uhr verzeichnen AMS ein Minus von 4 Prozent auf 46,40 Franken, dies bei regem Handelsvolumen. Der Gesamtmarkt (SPI) steht 0,66 Prozent tiefer.

In Marktkreisen werden die neusten Nachrichten als eher kursneutral gewertet. Der Abgabedruck sei nach einem Anstieg der AMS-Aktien um über 20 Prozent in den vergangenen zwei Wochen wohl auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen, ist zu hören. Dazu komme, dass die News vor dem Hintergrund betrachtet werden müssten, dass Investoren den geplanten Deal mit Osram nach wie vor unterschiedlich beurteilten.

Mit dem berichteten positiven Feedback aus verschiedenen Roadshows und der beantragten Senkung der Mindestannahmeschwelle wolle AMS offenbar Tempo machen, meint der Analyst der ZKB. Damit würden die Konkurrenten im Bieterkampf unter Druck gesetzt.

AMS senkte konkret etwa die Mindestannahmeschwelle auf 62,5 Prozent. Neue Details gab es auch zur Finanzierung. So will AMS "im Zeitraum Ende Oktober 2019" eine ausserordentliche Generalversammlung abhalten, welche über eine Kapitalerhöhung über 1,5 Milliarden Euro entscheiden soll.

Auch Osram hat sich am Montag vernehmen lassen. Der Lichtkonzern empfiehlt seinen Aktionären die Offerte von AMS anzunehmen. Die Offerte von 38,50 Euro je Aktie sei "aus finanzieller Sicht" attraktiv, hiess es. Allerdings gebe es noch Bedenken zum vorgelegten Konzept, und es bedürfe zu einigen offenen Fragen zur Strategie noch eine weitere Abstimmung zwischen Osram und AMS.

Parallel zum Angebot von AMS läuft auch ein Angebot der beiden Finanzinvestoren Bain Capital und The Carlyle Group, welche allerdings nur 35 Euro je Osram-Aktie bezahlen wollen. Dieses Bieterkonsortium hat zwar kürzlich die Annahmefrist für das eigene Übernahmeangebot bis zum 1. Oktober verlängert, dabei aber von einer Erhöhung des Angebots abgesehen.

(AWP)