Wie sich herausstellte, erhielt die Behörde entscheidende Tipps von den zwei Männern, die in Deutschlands mutmasslich grösstem Steuerskandal vor Gericht stehen. Martin S. und Nicholas D. haben den Behörden wichtige Informationen dazu gegeben, wie die komplexen Geschäfte funktionierten und wer daran beteiligt war, sagte ein Beamter des Landeskriminalamtes Düsseldorf, der am Mittwoch als Zeuge vor dem Bonner Landgericht aussagte.

Die von den zwei ehemaligen Investmentbankern zur Verfügung gestellten Informationen hätten zu neuen Ermittlungen und Durchsuchungen bei mehreren Finanzinstituten geführt, unter anderem bei der Commerzbank im September vergangenen Jahres und bei Blackrock im Jahr zuvor, sagte er.

Martin S. “war von Anfang an sehr offen, und er hat wesentliche Elemente auch angereichert mit seinen eigenen Erkenntnissen”, sagte der Ermittler. “Man hat gemerkt, dass er sehr angespannt war, er war aber trotzdem kooperativ.”

Zu den Finanzunternehmen, die dank der Hilfe des Duos die Aufmerksamkeit der Staatsanwaltschaft auf sich zogen, gehörte auch BlackRock, dessen Münchner Büros Ende 2018 durchsucht wurde, so der Beamte.

BlackRock und die Commerzbank sagten auf Anfrage, sie wollten ihren Kommentaren zum Zeitpunkt der Durchsuchungen nichts hinzufügen. Seinerzeit hatten sie jeweils erklärt, sie kooperierten mit den Behörden.

(Bloomberg)