Donald Trump hat es lange nicht wahrhaben wollen. Doch die Corona-Epidemie ist längst in den USA angekommen. Es werden einschneidende Massnahmen gegen die Ausbreitung des Virus werden vollzogen und die Möglichkeit einer weltweiten Rezession nimmt zu. Einmal mehr traf die Corona-Angst die amerikanische Börse am Montag mit voller Wucht. Der breite amerikanische S&P 500 Index verlor am Montag über 12 Prozent – und damit so viel wie sei 1987 nicht mehr. Seit dem 23. Februar resultiert ein Verlust von nicht weniger als 28 Prozent. 

Tagesverlust am 16. MärzAnzahl Aktien des S&P 500
10 Prozent und mehr356
15 Prozent und mehr189
20 Prozent und mehr64
25 Prozent und mehr16
30 Prozent und mehr3

Source: FactSet

Normalerweise liegt der Fokus der Berichterstattung auf den grossen Tech-Konzernen wie Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet (Google) - kurz FAANG. Doch gerade die Kursentwicklung von eher unbekannten Namen aus verschiedenen Wirtschaftssektoren zeigt das Ausmass der Corona-Krise. cash stellt bei diesen Titeln die Frage: Bietet diese Korrektur eine Chance? 

MGM Resorts International: Tagesverlust 34 Prozent

Der Hotel- und Casinobetreiber MGM Resorts International mit Sitz in Las Vegas ist der zweitgrösste Casinobetreiber der Welt. Seit Jahresbeginn verlieren die Titel 70 Prozent ihres Werts und handeln neu auf einem Sieben-Jahres-Tief. Das Unternehmen ist dem Tourismus- und Unterhaltungssektor zugehörig. Daher überrascht es nicht, dass MGM die weltweite Corona-Krise unmittelbar heftig zu spüren bekommt.

Ein Grund für den massiven Absturz am Montag liegt darin, dass der Hotel- und Casinobetreiber alle Geschäftstätigkeiten in Las Vegas wegen der Corona-Epidemie stilllegen musste. Das gleiche gilt für das Borgata Hotel Casino & Spa im Spielerparadies Atlantic City. Ein Enddatum für diese Massnahme ist nicht festgelegt. Auch wenn die Aktie derzeit günstig erscheint, wäre ein Einstieg zum jetzigen Zeitpunkt noch viel zu früh.

Apache Corporation – Tagesverlust 32 Prozent

Das Erdöl- und Erdgasunternehmen Apache Corporation leidet dieser Tage besonders unter dem tiefen Ölpreis. So verzeichnet die Aktie seit Jahresbeginn ein Minus von 69 Prozent. Das Unternehmen streicht seine Ausgaben um ein Drittel und senkt die Dividende drastisch von 0,25 auf 0,025 Dollar mit dem Ziel, die Auswirkungen der Corona-Krise einzudämmen. Anleger sollten auch hier aufpassen: Die von Saudiarabien und Russland ausgelöste Ölschwemme und der Nachfragerückgang infolge der Corona-Krise lassen keine Schlüsse zu, wie lange diese Baisse im Energiesektor noch andauern wird.

L Brands – Tagesverlust 28 Prozent

L Brands ist mit 93’000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 13 Milliarden Dollar einer der grössten Bekleidungskonzerne weltweit. Das Unternehmen aus Ohio (USA) ist kein Franchiser, sondern betreibt nur eigene Filialen – insgesamt etwa 4000 in den USA. Seit Jahresbeginn verlieren die Aktien 36 Prozent.

Der Tagesverlust von 28 Prozent am Montag ist darauf zurückzuführen, dass eine Schliessung der amerikanischen Filialen mit den Corona-Ansteckungen immer wahrscheinlicher wird. Vieles deutet darauf hin, dass die Titel beim tatsächlichen Eintreten der Filialschliessungen nochmals an Wert einbüssen. Daher ist auch hier Vorsicht angebracht.

Western Digital - Tagesverlust 20 Prozent

Die Aktien des Herstellers von Computerhardware verlieren seit Jahresbeginn 48 Prozent. Doch eines lässt aufhorchen: Trotz dieser herben Kursverluste durch den jüngsten Corona-Crash korrigiert Western Digital seine Aussichten für 2020 nicht. 

Als Zykliker versprechen die Aktien von Western Digital bei einer wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise durchaus Aufwärtspotenzial. Mutige Anleger können überlegen, ob sich ein schrittweiser Einstieg ist in den kommenden Wochen lohnen könnte. 

ManuelBoeck
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