Händlern zufolge ist die Angst vor negativen Konsequenzen des Coronavirus-Ausbruchs auf das Tagesgeschäft gross, gerade im Hinblick auf die geplante Kapitalerhöhung. Mögliche Probleme entlang der Wertschöpfungskette des Sensorenherstellers kämen zu einem für das Unternehmen sehr ungünstigen Zeitpunkt. Den Papieren drohe so gegebenenfalls sogar eine Abwärtsspirale, so heisst es weiter.

Um 14:00 Uhr verlieren AMS Inhaber noch 3,5 Prozent auf 40,67 Franken. Die kurz zuvor erreichten Tageshöchstkurse liegen gar bei 40,53 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) notiert hingegen um gut 0,4 Prozent über dem Schlussstand vom Freitag.

In Branchenkreisen wird auf den Produktionsstopp beim chinesischen Apple-Gerätefertiger Foxconn verwiesen. Dieser habe die Produktion nach dem Coronavirus-Ausbruch noch nicht wieder aufgenommen. Apple sei nicht der einzige Grosskunde von AMS, der in China produziere oder von dort ansässigen Zulieferern abhängig sei. Gemäss Branchenkennern zählen neben dem iPhone-Hersteller auch die südkoreanische Samsung sowie der Lokalmatador Huawei zu den Abnehmern des Sensorenherstellers.

Gezielte Nadelstiche der Leerverkäufer 

Händlern zufolge kämen Problemen entlang der Wertschöpfungskette von AMS zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt für das Unternehmen. Damit wird auf die geplante Kapitalerhöhung zwecks Teilfinanzierung der Osram-Übernahme angespielt. Insgesamt will es über eine Bezugsrechtsemission 1,65 Milliarden Euro einsammeln.

Aus dem hiesigen Handel ist denn auch von gezielten Nadelstichen aus dem Lager der Leerverkäufer zu hören. Die Rechnung der Leerverkäufer sei denkbar einfach: Je tiefer sie den Aktienkurs im Vorfeld der Kapitalerhöhung mit Leerverkäufen drücken können, desto günstiger kommen sie an die neu ausgegebenen Aktien, um ihre Wetten dann wieder schliessen zu können. Die Angst vor Problemen im Zusammenhang mit dem Coronavirus-Ausbruch spiele den Leerverkäufern regelrecht in die Hände, so lautet der Tenor.

Die Aktien von AMS haben von den Jahreshöchstkursen bei 48,30 Franken aus betrachtet zwar gut 10 Prozent eingebüsst, notieren aber noch immer rund 4 Prozent über dem Stand von Ende Dezember. Mit einem Plus von mehr als 66 Prozent zählten die Papiere 2019 zu den Gewinnern unter den hiesigen Standardwerten.

(AWP)