Zum Coronavirus-Update vom Donnerstag, dem 6. August, geht es hier.

18:00

Wegen Corona setzt der Jungfraupark in Interlaken in diesem Sommer auf Camper. Die leeren Parkplätze können ab sofort als 
Stellplätze für Wohnmobile und Camper genutzt werden. Der Jungfraupark wolle keinesfalls die bestehenden Campingplätze 
konkurrieren, teilten die Betreiber am Mittwoch mit. Deren Auslastung sei aber  momentan so erfreulich, dass spontan Durchreisende oft nicht die Möglichkeit hätten, eine Nacht auf dem Bödeli zu verbringen.

Weil die Lage coronabedingt unsicher ist und Touristen aus Übersee fehlen, ist im Jungfrau-Park zurzeit nur das Kinderparadies Mysty Land offen. Die anderen Segmente bleiben geschlossen, und die Vorträge von Erich von Däniken wurden abgesagt.

Die Anlage wurde 2003 als "Mystery Park" auf dem Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes eröffnet. 2006 schloss er seine Tore wegen finanziellen Problemen. Einige Jahre stand der Park leer, seit 2010 läuft er unter dem Namen Jungfraupark.

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17:20

Der Kanton Zürich erhält am Flughafen Zürich von den Fluggesellschaften die Kontaktdaten aller Passagiere, die aus Risikoländern einreisen. Diese Zusammenarbeit mit den Fluggesellschaften ist laut Regierungsrat Mario Fehr ein "eigentlicher Durchbruch". Das Ziel der Massnahme ist die Durchsetzung der vorgeschriebenen Quarantäne bei Rückkehrern aus Ländern mit erhöhtem Risiko für Infektionen mit dem Corona-Virus. Mit der zehntägigen Quarantäne soll ein exponentieller Anstieg von Neuinfektionen verhindert werden.

Die Kontaktdaten der Rückkehrer werden am Flughafen von der Flughafenpolizei erfasst, welche zur Kantonspolizei gehört. Polizeibeamte holen bei den Fluggesellschaften oder deren Abfertigern die Kontaktformulare ab, die jeder betroffene Passagier ausfüllen muss. Elektronisch erfasst werden dann die im Kanton Zürich wohnhaften Rückkehrer. Deren Kontaktdaten werden ans Contact-Tracing-Team der Gesundheitsdirektion übermittelt. "Die Daten werden nie ins polizeiliche System eingegeben", betonte der Kommandant der Zürcher Kantonspolizei, Bruno Keller. Polizeiliche Massnahmen würden erst ergriffen, wenn die Polizei eine Verdachtsmeldung erhalte. Diese könne von der Gesundheitsdirektion stammen oder etwa von Nachbarn oder Vorgesetzten.

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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16:55

Die Stadt New York will an wichtigen Einfallstraßen, Bahnhöfen und anderen Ankunftsorten in der Stadt Kontrollpunkte einrichten, um Reisende aus 35 anderen Bundesstaaten mit hohen Corona-Raten über die Quarantäne-Vorschriften zu informieren.

Die Ankömmlinge würden daran erinnert, dass sie sich einer 14-tägigen Quarantäne unterziehen müssten, erklärt Bürgermeister Bill de Blasio. Bei einem Verstoß gegen diese Vorschrift könne eine Geldstrafe von bis zu 10.000 Dollar fällig werden.

 

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16:50

Die USA sichern sich 100 Millionen Dosen des potenziellen Corona-Impfstoffes von Johnson&Johnson und zahlen dem US-Pharmakonzern dafür mehr als eine Milliarde Dollar. Der Impfstoff soll nach einer Zulassung an die staatliche Organisation BARDA des US-Gesundheitsministeriums zu gemeinnütziger Verwendung gehen. Gegenwärtig wird der Impfstoffkandidat von J&J noch an gesunden Freiwilligen in einer frühen klinischen Studie in den USA und Belgien getestet. Die US-Regierung kann im Rahmen einer späteren Vereinbarung weitere 200 Millionen Dosen erwerben.

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15:45

Handynutzerinnen und -nutzer in der Schweiz haben die Corona-Warn-App bisher 2,15 Millionen Mal heruntergeladen. Das sind rund 25 Prozent der Bevölkerung. Dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) genügt dieser Anteil nicht, wie Sang-Il Kim, Leiter Abteilung Digitale Transformation im BAG, sagt. "Wir wollen mehr Leute dabei haben." Bisher gaben 327 Personen den Code via App ein, die möglicherweise angesteckte Kontaktpersonen warnt. Das seien 10 Prozent aller positiv Getesteten, sagte Kim. Gearbeitet wird noch am internationalen Datenaustausch mit den Apps der Nachbarländer und auch der EU-Staaten. Während man technisch gut unterwegs sei, blieben auf der politischen Ebene noch Aufgaben zu lösen, sagte Kim.

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15:15

Ab 14 Uhr informierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und das Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) in einer Medienkonferenz über die aktuelle Lage: 

Mit dabei waren: 

  • Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG/EDI
  • Sang-Il Kim, Leiter Abteilung Digitale Transformation, BAG
  • Michael Schöll, Vizedirektor Bundesamt für Justiz, EJPD
  • Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, BAG
  • Mike Schüpbach, Stv. Sektionsleiter Rechtsbereich 2, BAG

Die Medienkonferenz zum Nachschauen: 

Die Mobilität in der Schweiz hat im Juli weiter zugenommen. Im grossen und ganzen bewege sich die Schweizer Bevölkerung wieder so wie vor Corona, sagte Patrick Mathys, Leiter Krisenbekämpfung beim BAG. Zudem werden die Maskenpflicht zu 80 bis 100 Prozent eingehalten, würden die Verkehrsbetriebe melden. Das sei sehr zufriedenstellend.

Besorgniserregend sei, dass erste Kantone melden, dass sie befürchten, das Contact Tracing nicht mehr voll umsetzen zu können, wenn die Zahlen weiter steigen. "Das Contact Tracing kann an Grenzen kommen", so Mathys.

Ab Samstag werde Spanien auf der Qurantäneliste sein, gab Mathys bekannt. "Rückreisende müssen 10 Tage in Quarantäne." Ausgenommen habe man die Balearen und die Kanaren. Der Grund sei, dass die Insel geographisch vom Festland getrennt seien und zudem die Passagierströme getrennt seien. Zudem seien die Infektionszahlen niedriger als sonst in Spanien. Auf Mallorca allerdings liegt die Infektionsquote bei 43 je 100'000 Einwohner. Steigt dieser Wert auf 60, würde auch die Ferieninsel auf die Quarantäneliste kommen, betonte Mathys.

Neu auf der Liste sind: Äquatorialguinea, die Bahamas, Sint Maarten, Singapur, Sao Tome and Principe. Von der Liste entfernt wurden: Russland, Aserbaidschan, Vereinigte Arabische Emirate.

Auf die Frage, ob der angekündigte Impfstoff-Vertrag mit Moderna bereits unterzeichnet wurde, konnte Mathys noch keine weiteren Informationen geben. Gestern hatte BAG-Chef Pascal Strupler eine baldige Einigung mit dem US-Biotech-Unternehmen angekündigt

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12:55

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch 181 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert eines Tages gemeldet worden. Das sind deutlich mehr als am Vortag. Am Dienstag waren es 130 neue Covid-19-Infizierte gewesen.

Am Dienstag waren dem BAG 130 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert eines Tages gemeldet worden. Das waren fast doppelt so viele als am Vortag, aber ein paar weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Damals waren dem BAG 193 neue Ansteckungen gemeldet worden.

In der vergangenen Woche waren dem BAG jeweils am Donnerstag und Freitag über 200 neue Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Am Sonntag und Montag lag die Zahl der Neuansteckungen bei 138 respektive 66.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neusten BAG-Zahlen 35'927 laborbestätigte Fälle. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung blieb bei 1706.

In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1370 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 4083 Personen, die mit Infizierten in Kontakt waren. Die Zahlen stammen aus 24 Kantonen und aus Liechtenstein. 16'269 weitere Menschen waren nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 815'937. Bei 5,3 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

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11:45

BioNTech startet mit seinem chinesischen Partner Fosun Pharma eine klinische Studie mit seinem potenziellen Corona-Impfstoff in China. In der Phase-I-Studie, an der 144 Probanden teilnehmen sollen, soll die Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffes überprüft werden. Die ersten 72 Teilnehmer seien bereits geimpft worden, teilen BioNTech und Fosun mit.

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10:45

In der Schweiz sind neue landesweite Einschränkungen zur Eindämmung der jüngst wieder sprunghaft gestiegenen Corona-Ansteckungszahlen nach den Worten von Innenminister Alain Berset derzeit wohl nicht zu befürchten. "In einer so ungewissen Situation ist nichts ausgeschlossen. Aber es scheint mir im Moment unwahrscheinlich", sagte Berset dem "Tages-Anzeiger".

Der Minister mahnte die Bevölkerung zur Einhaltung der Abstandsregeln. "Gleichzeitig beobachte ich mit Sorge, dass die Disziplin abnimmt. Es gibt Leute, die sich wieder die Hände schütteln. Das ist ein grober Fehler." Laut Berset müssten die Hygiene- und Abstandsregeln weiterhin konsequent umgesetzt werden. «Sonst werden wir alle einen schlechten Winter erleben

In der Schweiz haben sich bislang mehr als 35.700 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, 1706 sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

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09:30

Nach Einschätzung des Weltärztebundes erleben Deutschland und andere Länder derzeit weniger eine zweite Corona-Welle, als vielmehr eine dauerhafte Infektionswelle. Er möge den Begriff der zweiten Welle nicht, weil diese sehr schnell wieder abebben könne, sagt Präsident Frank Ulrich Montgomery im Deutschlandfunk.

"Wir sind in einer Dauer-Welle. Dieses Problem wird uns noch lange begleiten." Jeder auch nur geringe Anstieg der Infektionszahlen müsse als Alarmsignal benutzt werden, um gegen die Verbreitung des Virus vorzugehen. Denn das Problem des Coronavirus sei die langen Inkubationszeit.

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07:15

Die Schweiz steht kurz vor dem Abschluss eines Kaufvertrages für einen Coronavirus-Impfstoff, und zwar mit dem US-amerikanischen Unternehmen Moderna. Pascal Strupler, Direktor des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), sprach am Dienstagabend von "nur ein paar Stunden".

Moderna werde wohl als erste Firma einen Impfstoff gegen das Coronavirus herstellen. "Und mit diesem Vertrag werden wir ihn sehr schnell bekommen", sagte Strupler in der Sendung "Club" von Schweizer Fernsehen SRF vom Dienstagabend.

Wenn der Zugang zu einem Impfstoff gesichert sei, sei es auch denkbar, dass die Schweiz bei Impfstoff-Tests mitmache, wurde Strupler auf der SRF-Homepage vorab zitiert. Über den Preis, den die Schweiz Moderna für den Impfstoff vertraglich zugesichert hat, wollte Strupler keine Auskunft geben.

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06:50

Lateinamerika verzeichnet inzwischen die meisten nachgewiesenen Virus-Toten weltweit und damit mehr als Europa. Einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten zufolge entfallen auf die Region mehr als 206.000 Todesfälle, das sind rund 30 Prozent aller Fälle weltweit. Brasilien ist mit fast 96.000 Toten am stärksten betroffen, es folgt Mexiko mit fast 49.000 Todesopfern. Auch in Kolumbien, Peru, Argentinien und Bolivien verbreitet sich das Virus rasch.

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06:20

Die Übersicht zu den Coronavirus-Fallzahlen in der Schweiz, wie sie vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) zuletzt bekannt gegeben wurden: 

Dienstag: 130
Montag: 66
Sonntag: 138
Samstag: 180
Freitag: 210
Donnerstag: 220
Mittwoch: 193
Dienstag: 132
Montag: 65
Sonntag: 110
Samstag: 148

Die neuesten Daten gibt das BAG täglich nach 12 Uhr heraus.

#CoronaInfoCH #Coronavirus #COVID19
04.08 Aktueller Stand sind 35'746 laborbestätigte Fälle, 130 mehr als am Vortag.https://t.co/RTWF8jbM2p pic.twitter.com/ligGpdjpxC

— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) August 4, 2020

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05:20

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 741 neue bestätigte Coronavirus-Infektionen in Deutschland. Die Gesamtzahl der Fälle in Deutschland steigt damit auf 212.022. Die Zahl der Todesfälle legt den Daten zufolge um zwölf auf 9168 zu.

Der sogenannte 4-Tage-R-Wert wird auf auf 1,02 geschätzt. Die Zahl liegt damit knapp über der kritischen Schwelle von eins. Der 7-Tage-R-Wert, der Schwankungen stärker ausgleicht, wurde mit 0,99 angegeben. Das R-Mass gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Die Zahl sollte unter 1,0 liegen, um eine exponentielle Ausbreitung zu verhindern, die das Gesundheitssystem überfordern könnte.

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04:25

In den USA steigt die Zahl der Coronavirus-Fälle nach Angaben der US-Zentren für Seuchenkontrolle und Prävention (CDC) binnen 24 Stunden um 49.716 auf 4.698.818. Weitere 733 Menschen sind an den Folgen des Virus gestorben. Die Zahl tödlich verlaufender Ansteckungen klettert auf 155.204.

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03:15

Das australische Queensland macht die Grenzen für Reisende aus weiteren Bundesstaaten dicht. "Wir haben gesehen, dass es Victoria nicht bessergeht und wir werden nicht darauf warten, dass sich New South Wales verschlechtert. Wir müssen handeln", sagt Annastacia Palaszczuk, Premierministerin von Queensland, auf einer Pressekonferenz in Brisbane. Ab Samstag sei die Einreise aus New South Wales und der Region um die Hauptstadt Canberra (ACT) untersagt. Die Grenze für Reisende aus Victoria ist bereits geschlossen. Victoria mit der Hauptstadt Melbourne verzeichnet fast zwei Drittel der australischen Coronavirus-Fälle. Medienberichte gehen von mehr als 700 Neuinfektionen in Victoria in den vergangenen 24 Stunden aus.

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02:35

In Brasilien ist ein weiteres Regierungsmitglied mit dem Virus infiziert. Generalsekretär Jorge Oliveira arbeite seit seiner Diagnose von zu Hause aus, teilt sein Büro mit. Acht der 23 Kabinettsminister um Präsident Jair Bolsonaro sind bislang positiv auf Covid-19 getestet.

Das Land meldet nach Angaben des Gesundheitsministeriums 51.603 bestätigte Coronavirus-Infektionen sowie weitere 1154 Todesfälle in den vergangenen 24 Stunden. Seit Beginn der Pandemie registriert das lateinamerikanische Land mehr als 2,8 Millionen Fälle, die Zahl der Todesopfer steigt offiziellen Angaben zufolge auf 95.819. Brasilien ist nach den USA das am stärksten betroffene Land weltweit.

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00:30

Nordrhein-Westfalen plant ein Sofort-Bussgeld von 150 Euro bei Verstoss gegen Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Das kündigt Landes-Verkehrsminister Hendrik Wüst in der "Rheinischen Post" an. "Wer ohne Mund-Nasen-Schutz erwischt wird, muss an der nächsten Haltestelle raus und zahlen." Bisher werden Bussgelder nur erhoben, wenn Fahrgäste sich trotz Aufforderung weigerten, die Maske aufzusetzen. "Keine lange Diskussion mehr mit Masken-Muffeln", erklärt Wüst.

(cash/Reuters/Bloomberg/SDA/AWP)