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19:05

Grossbritannien meldet einen deutlichen Anstieg der Neuinfektionen. Zuletzt gab es Regierungsdaten zufolge 1715 Fälle binnen 24 Stunden. Am Samstag waren es 1108 gewesen. Eine weitere Person starb im Zusammenhang mit dem Virus, am Samstag waren es noch zwölf gewesen. Grossbritannien hat die Tests zuletzt ausgeweitet - vor allem in Bereichen, wo es zu lokalen Virus-Ausbrüchen gekommen ist.

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17:45

Nach Asien und Europa berichten nun auch Wissenschaftler aus den USA und Ecuador über Fälle, in denen sich Menschen offenbar ein weiteres Mal mit dem Coronavirus infiziert haben. Bei beiden Betroffenen sorgte die zweite Infektion für schwerere Symptome als die erste,. Das berichteten Forscher der Universität Nevada und des Instituts für Mikrobiologie der Universität von Quito.

Bei dem Fall im US-Bundesstaat Nevada handelt es sich um einen 25-Jährigen mit Erkältungssymptomen und Durchfall. Mitte April ist er das erste Mal positiv auf Sars-Cov-2 getestet worden. Ende Mai suchte er mit Symptomen wie Fieber, Kopfweh und Husten jedoch erneut den Arzt auf, zeitweise musste er beatmet werden. Erbgutuntersuchungen hätten gezeigt, dass beide Infektionen auf verschiedene Varianten von Sars-CoV-2 zurückgingen, sagen die die Forscher. Auch bei dem  Patienten aus Ecuador gingen beide Infektionen offenabr auf verschiedene Varianten des Sars-CoV-2 -Virus zurück, teilte das IMUSFQ mit. 

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15:25

Die US-Arzneimittelbehörde FDA will bei der künftigen Zulassung eines Covid-19-Impfstoffs keine Zeit verlieren. FDA-Chef Stephen Hahn sagt der "Financial Times", die Behörde sei darauf vorbereitet, bereits vor Abschluss einer Erprobung in der dritten klinischen Phase grünes Licht zu geben. Normalermale muss ein neues Medikament drei Phasen der klinischen Erprobung am Menschen überstehen, bevor es zugelassen wird. Die dritte Phase ist dabei üblicherweise entscheidend vor einer Zulassung. Diese kann aber auf Beschluss der FDA abgekürzt werden.

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13:45

Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der Gesundheitsdirektoren, weist die scharfe Kritik des Epidemiologen Marcel Salathé an den Kantonen wegen der trägen Lieferung von Testergebnissen beim Contact-Tracing zurück. Alle Kantone seien sehr engagiert, sagte Engelberger in einem Interview mit der "SonntagsZeitung". Schweizweit seien derzeit über 1500 Personen in Isolation und über 5000 Kontaktpersonen in Quarantäne. Hinzu kämen 12'000 Personen in Einreise-Quarantäne. Das seien beeindruckende Zahlen. Engelberger warnte vor einem Testwahn. Derzeit würden während der Woche rund 10'000 Tests vorgenommen. Zu viele Tests mit negativen Ergebnissen könnten zu einer falschen Sicherheit führen.

Der Kanton Aargau bestätigt seinerseits Probleme beim Contact Tracing. Er ortet sie eindeutig bei den Labors. Von der Testabnahme, dem Nasen-Rachen-Abstrich, bis zum Erhalt der Laborresultate würden rund 24 bis 36 Stunden verstreichen, schreibt das Aargauer Gesundheitsdepartement auf Anfrage der "SonntagsZeitung". Bei privaten Labors könne es bis zu drei Tage dauern. Die Verzögerungen bei der Auswertung hätten zur Folge, dass das Contract Tracing erst aufgenommen werden könne, wenn die Testresultate bei den kantonalen Stellen vorlägen. Probleme mit den Labors bestätigen auch die Kantone Bern und Zürich.

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12:20

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Sonntag innerhalb eines Tages 292 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Samstag waren es 376 Fälle, am 340 Fälle, am Donnerstag 361 und am Mittwoch 383.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 42'014 laborbestätigte Fälle, wie das BAG am Sonntag mitteilte. Im Vergleich zum Vortag kam es zu 5 weiteren Spitaleinweisungen. Damit mussten seit Anfang der Pandemie 4538 Personen wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung blieb unverändert bei 1725.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'010'948 Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, durchgeführt. Innerhalb eines Tages wurden dem BAG 10'064 neue Tests gemeldet. Bei 4,9 Prozent aller Tests fiel das Resultat über die vergangenen Monate gesehen positiv aus.

Aufgrund der Kontakt-Rückverfolgung steckten am Sonntag nach Angaben des BAG 1802 Personen in Isolation und 5415 Menschen standen unter Quarantäne. Zusätzlich sassen 12'191 Heimkehrerinnen und Heimkehrer aus Risikoländern in Quarantäne.

11:10

In der Westschweiz wird das Maskengebot offenbar weit ernster genommen, als in der Deutschschweizer. So halten sich Romands  disziplinierter an die Regeln und setzen die Tragepflicht strikter um. Das zeigen einerseits die aktuellen Beschlüsse zur Maskenpflicht in Läden, insbesondere aber  auch die Zahlen der Verkehrsbetriebe ebenso wie deren Erfahrungen, die sie seit Beginn der Tragepflicht am 6. Juli gemacht haben.

Die SBB präsentierte diese Woche intern an einer Sitzung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals (SEV) interessante Erkenntnisse, wie der Tages-Anzeiger berichtet: Während in der Romandie etwa 99 Prozent der Passagiere eine Maske tragen würden, sinke dieser Wert, je mehr man sich Richtung Osten bewege – in der Ostschweiz selber beträgt die Tragequote lediglich noch 80 Prozent. "Die Zahlen zeigen einen deutlichen Graben zwischen Ost und West in der Schweiz", zitiert der Tages-Anzeiger Jürg Hurni vom SEV unter Berufung auf die SBB-Erhebung. 

10:00

Die Bahnbetreiber in den Schweizer Skigebieten spielen für den Winter Szenarien durch, wie sie den Betrieb trotz Corona-Auflagen aufrecht erhalten können. Wie die "Sonntagszeitung" berichtet, müssen die Betreiber damit rechnen, dass die Schutzmassnahmen verstärkt werden. Ein Szenario seien Einschränkungen bei der Zahl der Gäste. Es blieben knifflige Fragen: Zum Beispiel, wer zuerst mitfahren dürfe oder was mit Stammgästen, die über eine Saisonkarte verfügten, geschehe. In den Leitungsgremien der Bahnen würden derzeit solche Fragen intensiv diskutiert.

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09:05

Jan-Egbert Sturm, Leiter der Konjunkturforschungsstelle an der ETH Zürich (KOF), nimmt die Krisengewinner in Zeiten der Corona-Pandemie ins Visier. Firmen, die in der Krise so viel verdient hätten wie nie zuvor, sollten mit einer Extra-Steuer belegt werden, zitiert der "SonntagsBlick" den KOF-Leiter. Namentlich nannte Sturm gewisse Lebensmittelhändler, Onlineshops und Pharma-Unternehmen. Mit den frei werdenden Mitteln könnten die Verlierer der Krise unterstützt werden. Eine solche Umverteilung wäre gerechtfertigt, weil in der Krise vor allem der Zufall darüber entschieden habe, welche Firmen höhere Gewinne gemacht hätten.

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08:00

Nach der bewilligten Demonstration gegen Corona-Schutzmassnahmen auf dem Helvetiaplatz in Zürich kam es in der Nacht zu Ausschreitungen zwischen Randalierern und der Polizei. Sicherheitkräfte setzten einen Wasserwerfer ein. Auch ein brennender Abfallcontainer musste gelöscht werden.

Abgesehen von vereinzelten Krawallen und einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Unruhestiftern und der Polizei kam es zu keinen grösseren Störungen in der Zürcher Innenstadt. Eine Handvoll Randalierer skandierte Parolen. Weder gab es Verletzte noch Verhaftungen. Die Auseinandersetzung soll etwa eine Stunde gedauert haben. 

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07:25

Indien meldet den weltweit höchsten Anstieg der Neuinfektionen an einem Tag seit Ausbruch der Pandemie. Binnen 24 Stunden seien 78.761 Ansteckungsfälle registriert worden, teilen die Behörden mit. So viele hat bislang kein anderes Land an nur einem Tag verzeichnet. Am 16. Juli hatten die USA mit 77.299 Neuinfektionen den bis dahin höchsten Wert gemeldet. Insgesamt haben sich in Indien rund 3,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt.

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05:30

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 785 Neuinfektionen gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden auf insgesamt 241.771. Sechs weitere Menschen sei mit oder an dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesfälle liegt nun bei 9.295.

04:05

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Südkorea meldet 299 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist der langsamste Anstieg seit fünf Tagen, aber auch der 17. Tag in Folge im dreistelligen Bereich. Die Regierung verschärfte die Schutzmassnahmen zuletzt weiter. Am Sonntag traten neue Auflagen im dicht besiedelten Grossraum der Hauptstadt Seoul in Kraft: Das Essen vor Ort in Restaurants, Kneipen und Bäckereien ist von 21.00 Uhr bis 05.00 Uhr verboten, Coffeeshops, von denen einige als Hotspots ausgemacht wurden, dürfen bis zum 6. September nur noch ausser Haus verkaufen. Kirchen, Nachtclubs, Sporthallen und die meisten Schulen in der Region sind bereits geschlossen, und an öffentlichen Orten gilt eine Maskenpflicht. Bislang sind in Südkorea 19.699 Infektionen und 323 Covid-19-Todesfälle nachgewiesen.

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02:30

In China haben die Behörden den 14. Tag in Folge keine neue Coronavirus-Ansteckung im Inland registriert. Das ist der längste Zeitraum seit Beginn der täglichen Infektionszählungen Ende Januar. Gemeldet wurden wie am Vortag neun Erkrankungen, bei denen es sich um Einreisende handeln soll. Bei den in China gesondert registrierten Infektionen ohne Krankheitssymptome wurden vier neue Fälle gemeldet nach zehn Fällen am Tag zuvor.

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00:45

Nach den teils gewalttätigen Demonstrationen im Tagesverlauf hat sich die Lage in Berlin nach Angaben der Polizei bis zum späten Abend beruhigt. "Jetzt scheint es erstmal eine entspannte Nacht zu geben", sagte eine Sprecherin am Samstag eine Stunde vor Mitternacht. Die Abschlusskundgebung sei ohne Zwischenfälle beendet worden und auch an der russischen Botschaft sei Ruhe eingekehrt. Gleiches gelte für den Berliner Reichstag. Dort waren am Abend zahlreiche Demonstranten die Treppe hochgelaufen. Von einem Versuch, den Reichstag zu stürmen, könne aus ihrer Sicht aber nicht gesprochen werden, sagte die Sprecherin. Es sei unklar, was Motivation und Ziel der Personen gewesen sei.

Eine Bilanz des Tages könne noch nicht gezogen werden, sagte die Sprecherin zudem. Es habe sicher hunderte Festnahmen und mehrere verletzte Polizisten gegeben.

Der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) hatte am Abend von etwa 300 Festnahmen gesprochen, davon allein 200 nahe der russischen Botschaft, an der "Reichsbürger und Extremisten" demonstriert hätten. Dort habe es auch sieben verletzte Polizisten gegeben. Die Polizei hatte getwittert, an dem Ort habe es auch Gefangenenbefreiungen gegeben.

Insgesamt hatten Geisel zufolge in Berlin bis zu 38.000 Menschen demonstriert. Die Grossdemonstration selbst war von der Polizei aufgelöst worden. Grund dafür war nach Angaben der Behörden "insbesondere die Nichteinhaltung der Abstandsregelungen". 

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22:30

Frankreich hat erneut mehrere tausend neue Infektionen binnen eines Tages gemeldet. In den vergangenen 24 Stunden seien 5453 Neuinfektionen nachgewiesen worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Abend in Paris mit. Damit ging die Zahl nach drei Tagen mit einem deutlichem Wachstum wieder zurück.

Am Freitag waren 7379 Neuinfektionen registriert worden, am Donnerstag 6111 und am Mittwoch 5429. Seit Beginn der Pandemie starben in Frankreich schon mehr als 30.600 Infizierte. Am Samstag wurden 4530 Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt, davon 400 auf Intensivstationen.

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21:05

Die Zahl der Virus-Neuerkrankungen in den USA bleibt auf hohem Niveau. Die Seuchenschutz-Behörde CDC meldet einen Anstieg der Infektionen binnen 24 Stunden um 44.656. Am Freitag waren es 46.830 gewesen, am Donnerstag 46.393. Die Zahl liegt damit insgesamt jetzt bei rund 5,89 Millionen. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 steigt laut CDC um 978, nach 1167 am Freitag und 1239 am Donnerstag, Insgesamt liegt die Zahl der Verstorbenen damit bei 180.165.

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20:30

Demonstranten gegen die staatliche Corona-Politik haben am Samstagabend eine Absperrung am Reichstagsgebäude in Berlin durchbrochen. Sie seien die Treppe hoch gestürmt, berichtete ein dpa-Reporter am Ort. Polizeibeamte drängten die Menschen zurück, sie setzten Pfefferspray ein. Es kam zu Rangeleien. Am Reichstagsgebäude hatte es zuvor eine Kundgebung gegeben.

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(cash/Reuters/AWP/SDA/Bloomberg)