Bei der Grossbank Credit Suisse (CS) gibt es laut der "SonntagsZeitung" einen Streit über den Bonus von Ex-Konzernchef Tidjane Thiam. Der unlängst zurückgetretene CEO legte vergangenen Donnerstag ein Ergebnis mit einer Gewinnsteigerung von 69 Prozent vor. Allerdings bestand dieses Plus von rund einer Milliarde Franken fast vollständig aus Sondereffekten, wie ein Häuserverkauf und der Aufwertung von Beteiligungen.

Normalerweise werden solche Effekte bei der Bestimmung des Bonus herausgerechnet, genauso wie einmalige Abschreiber oder Bussen. Nicht so in diesem Fall. Im bereinigten Vorsteuer-Gewinn von 5 Milliarden Franken sind die Sondereffekte grösstenteils enthalten. Ohne Aufwertungsgewinn wäre aber das Ziel bei der geforderten Kapitalrendite nicht erreicht worden und die übrigen Kennzahlen wären tiefer ausgefallen als nunmehr ausgewiesen.

Vergangenes Jahr erhielt Thiam einen fixen Lohn von 3,35 Millionen Franken. Sein Bonus, der zu zwei Dritteln auf den genannten Kennzahlen beruht, belief sich allerdings auf 9,5 Millionen Franken. Der Verwaltungsrat sei aber nicht bereit, Thiams Berechnung vorbehaltlos zu akzeptieren. Die CS teilte der Zeitung mit, dass das Kompensationskomitee entscheide, was bei den bereinigten Zahlen inkludiert werde und was nicht.

(AWP)