Oswald Grübel und Josef Ackermann, zwei ehemalige Chefs der Credit Suisse (CS), wollten die Bank im letzten Jahr vor dem Untergang retten. Sie gruppierten Investoren um sich, um bei der Grossbank mit Milliarden einzusteigen und Veränderungen einzuleiten. Das berichtet die "Bilanz" in ihrer neuen Ausgabe.

Ackermann und Grübel sollen sich im September 2022 an einem traditionellen jährliche Treffen von Bank-Veteranen mit weiteren ehemaligen CS-Kadermitgliedern im Hotel Storchen in Zürich zusammengefunden haben, um das Vorgehen zu besprechen.

Er habe sich aber schon im Sommer 2022, kurz nach der Ankündigung der Neupositionierung der Credit Suisse, Gedanken über die Bank gemacht, sagt Ackermann in der "Bilanz". Er habe dann ein Konzept entwickelt und dafür einen harten Kern von Schweizer Kapitalgebern rekrutieren können.

Zwei bis drei Milliarden Franken habe er zusammengekriegt. Laut Ackermann waren die Geldgeber reiche Privatinvestoren, Family Offices und Institutionellen Investoren. Josef Ackermann war von 1993 bis 1996 Chef der damaligen Schweizerischen Kreditanstalt (SKA).

Auch Oswald Grübel, CEO der CS von 2003 bis 2007, war an der Investorenfront aktiv, und auch er wollte eine Gruppe kapitalkräftiger Schweizer Investoren zusammenbringen. Grübel brachte laut "Bilanz" eine Milliarde Franken zusammen. Er hätte mit der Gruppierung einen Sitz im CS-Verwaltungsrat gefordert. Offenbar soll auch Milliardär Hansjörg Wyss, einer der reichsten Schweizer, bereit gewesen sein, die CS zu retten. 

Die Gruppierung mit Grübel und Ackermann an der Spitze hatte die Idee, das internationale Investmentbanking abzuspalten und die Kreditanstalt wieder aufleben lassen. Die Vorschläge wurden der Credit Suisse präsentiert, sie seien bei der CS aber auf taube Ohren gestossen, wird Ackermann in der "Bilanz" zitiert.