Die Credit Suisse hält eine Korrektur an den Aktienmärkten für überfällig. In einer am späten Freitag veröffentlichten Strategiestudie berichtet die Grossbank von mehreren Anhaltspunkten für einen bevorstehenden Rückschlag. Als Auslöser für eine Korrektur sehen die für das Investment Banking tätigen Studienverfasser ein früher als befürchtetes Ende der Politik des billigen Geldes in den USA.

Wider anders lautenden Erwartungen werde die US-Notenbank nicht erst im März, sondern schon im Januar mit einer Drosselung des Rückkaufprogramms für amerikanische Staatsanleihen und verbriefte Hypothekarkrediten beginnen.

Auf längere Sicht signifikant höhere Aktienmärkte erwartet

Die Strategen der Credit Suisse zählen zahlreiche taktische Indikatoren auf, die für eine Korrektur an den Aktienmärkten sprechen. Erwähnt werden die geradezu euphorische Stimmung unter den Anlegern, die Aktienverkäufe aus dem Lager firmennaher Kreise sowie der Unterschied zwischen dem Risikoappetit auf Sektorebene und dem allgemeinen Risikoappetit. Gleichzeitig seien Unternehmen nicht mehr länger Nettokäufer von Aktien.

Mit einem starken Rückschlag rechnet die Grossbank jedoch nicht. Sowohl die Wirtschaftsentwicklung als auch die der Unternehmensgewinne seien in Zukunft für Überraschungen gut. Insbesondere in den USA seien die Wachstumsaussichten für das kommende Jahr sehr viel besser als erwartet. Die Strategen gehen deshalb auf einen Horizont von 6 bis 12 Monaten von signifikant höheren Aktienmärkten aus.

Ihre Zuversicht begründen sie mit der vergleichsweise günstigen Bewertung, den noch immer reichlich vorhandenen Barmitteln und der vorsichtigen Ausrichtung privater und institutioneller Investoren. Zudem rechnen die Strategen bei den europäischen Unternehmen ins kommende Jahr hinein mit einer Beschleunigung des Gewinnwachstums auf 10,5 Prozent. Bisher lagen die bankeigenen Schätzungen bei einem Wachstum von 7,5 Prozent.