Der amerikanische Detailhandelskonzern Walmart soll Litecoin in seine Zahlungssysteme integrieren: Ein Communiqué dieses Inhalts ging am letzten Montag über den etablierten Presse-Versand "Globenewswire" um die Welt. Agenturen wie Reuters oder Wirtschaftsdienste wie CNBC griffen die Meldung auf, sogar die Litecoin-Stiftung streute sie über einen ihrer Twitter-Kanäle.

Künftig würden die rund 140 Millionen wöchentlichen Kunden von Walmart auch mit Litecoin bezahlen können, so die Behauptung. "Das Momentum und die Begeisterung rund um die Verwendung von Kryptowährungen ist nicht zu bestreiten", liess sich Doug McMillon zitieren, der CEO von Walmart. "Und wir sind gern bereit, das Online-Shopping für unsere Kunden einfach zu gestalten."

Es war eine Fälschung. Die Konzernzentrale von Walmart intervenierte im weiteren Verlauf des Tages und @litecoin löschte den entsprechenden Tweet.

Doch die "Fake News" hatte da bereits zur Folge gehabt, dass der Kurs des Litecoin nach der Veröffentlichung kurzfristig um gut 30 Prozent nach oben sprang.

Kein Wunder: Bei einem Umsatz von knapp 520 Milliarden Dollar ist Amerikas traditioneller Supermarkt-Konzern immer noch gut 50 Prozent grösser als Amazon. Ein anderer Vergleich: Der zweitgrösste Filial-Detailhändler, die französische Carrefour-Gruppe, ist knapp halb so gross wie Walmart.

Insofern brachte die Information, dass Walmart auf Litecoin statt auf Bitcoin setzen könnte, eine Menge Fantasie in die Krypto-Währungswelt.

(rap)

Dieser Artikel erschien zuerst bei handelszeitung.ch mit dem Titel: "Kryptowährungs-Kurse mit Falschmeldung manipuliert"