Der Detailhändler Valora baut sein Filialnetz weiter aus und übernimmt in der Schweiz 71 Tankstellenshops von Oel-Pool. Die Übernahme soll schrittweise ab April 2023 erfolgen. Die übernommenen Läden befinden sich an BP-Tankstellen in der West-, Nordwest- und Ostschweiz. Alle Standorte seien langfristig gesichert und sollen unter der Marke "Avec" betrieben werden. Bis Ende 2023 soll das Valora-Filialnetz an Schweizer Tankstellen damit auf 170 Läden anwachsen und mittelfristig einen Umsatz von über 300 Millionen Franken erreichen.
Die Aktie von Valora steigt im frühen Handel an der Schweizer Börse in einem deutlich negativen Gesamtmarkt bis 2,4 Prozent auf 164,40 Franken. Der Titel hat in diesem Jahr weder dazugewonnen noch verloren und damit einiges besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt. Vom Stand unmittelbar vor dem Corona-Börsenabsturz im Februar 2020 (280 Franken) ist die Aktie allerdings weit entfernt.
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) sieht die jüngste Valora-Übernahme grundsätzlich positiv, weil damit die Kernkompetenz ausgebaut werde. Synergien sollten dabei gut realisierbar ein, schreibt die ZKB in einem Kommentar am Montag. Die Bank hat ein "Marktgewichten"-Rating auf der Valora-Aktie und schätzt den fairen Wert bei 200 Franken.
Bereits Anfang Juni gab Valora den Kauf von Frittenwerk bekannt, eine auf Pommes Frites spezialisierte Fastfood-Kette, die in Deutschland 27 Standorte, meist in Innenstädten, Einkaufszentren oder Bahnhöfen betreibt. Bis 2025 will Valora das Netzwerk verdoppeln und den Betriebsgewinn mehr als verdreifachen. Finanziert wird die Übernahme aus bestehenden Finanzmitteln. An der Börse wurde diese Akquisition leicht positiv aufgenommen.
Im Sommer 2021 hatte Valora von Moveri, der Treibstoffgesellschaft von Oel-Pool, 39 vornehmlich unter der Marke "Aperto" geführte Tankstellenshops übernommen. Diese Läden sind mittlerweile grösstenteils ins Avec-Verkaufsstellennetz überführt worden.
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