Im April verbuchte sie überraschend das vierte Auftragsminus in Folge. Das Neugeschäft schrumpfte um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen mit einem Anstieg von 0,5 Prozent gerechnet.
«Damit setzt sich der seit Jahresbeginn anhaltende Negativtrend – wenn auch deutlich abgeschwächt – fort», kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Entwicklung. Im März hatte es noch ein Minus von 0,8 Prozent gegeben, während es im Februar einen Rückgang von 0,9 Prozent und im Januar einen Einbruch von 10,8 Prozent gegeben hatte. Die Aufträge aus dem Inland sanken im April um 0,3 Prozent, die aus dem Ausland gingen um 0,1 Prozent zurück.
Ohne die oft stark schwankenden Grossaufträge hätte es im April allerdings zu einem Plus von 2,9 Prozent gereicht. «Die Hoffnung steigt, dass es mit der deutschen Wirtschaft ab dem Sommer wieder moderat nach oben geht», sagte deshalb Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Das Wirtschaftsministerium verwies auf verbesserte Stimmungsindikatoren, «die auch zu einer Trendumkehr bei den Auftragseingängen führen dürfte». «Solange die Auftragseingänge nicht deutlicher zulegen, wird die deutsche Wirtschaft nicht auf die Beine kommen», sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel.
Erneut verlief die Entwicklung in den einzelnen Branchen sehr uneinheitlich. Deutlich weniger Bestellungen verbuchten Hersteller von sonstigen Fahrzeugen, wozu etwa Flugzeuge, Schiffe und Züge zählen: Hier gab es einen Einbruch von 15,4 Prozent. Die Hersteller von Daten-, elektrischen und optischen Geräten (-5,1 Prozent) und elektrischen Ausrüstungen (-4,1 Prozent) stiessen ebenfalls auf weniger Nachfrage. Spürbare Zuwächse gab es dagegen in den Bereichen Textilien (+10,9 Prozent), Automobilindustrie (+4,1 Prozent) sowie Metallerzeugung (+3,3 Prozent).
Gesunken ist im April auch der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe: Er fiel inflationsbereinigt um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im März hatte es noch ein Minus von 0,4 Prozent gegeben.
(Reuters)