Laut Daten der US-Terminmarktaufsicht CFTC sind die Netto-Positionen gehebelter Fonds im Futures- und Forward-Bereich gegenüber acht anderen Währungen vergangene Woche auf minus 7,881 Kontrakte gefallen. Schub kam dabei besonders von steigenden Wetten auf Wertanstiege beim Euro.

Der Dollar ist seit Ende März unter Druck geraten, nachdem die Fed unbegrenzte Liquiditätsunterstützung für die durch Corona erschütterte Wirtschaft zugesagt hat. Auch die Politik eines Leitzinsens nahe null und die Bondkäufe der Notenbank trugen dazu bei, die inflationsbereinigte Rendite zehnjähriger Treasuries auf ein Allzeit-Tief zu drücken, wodurch US-Papiere weniger attraktiv wurden.

"Der Wertverlust des Dollars kehrt den Anstieg vom März um. Die Währung hatte auch überbewertet ausgesegehen", sagt Yujiro Goto, Leiter der Devisenstrategie bei Nomura. "Der Rückgang der US-Realrenditen hat die Bewegung beschleunigt."

Ein Fed-Index der Dollar-Stärke hatte in der zweiten März-Hälfte ein Rekordhoch erreicht, da Anleger auf der Spitze der Corona-Krise auf die Sicherheit des Greenbeck setzten.Seither hat der Index mehr als 7 Prozent nachgegeben angesichts von Hinweisen darauf, dass andere grosse Volkswirtschaften die Pandemie besser in den Griff bekommen.

Sowohl die geldpolitischen Entscheider in den USA als auch Derivatehändler gehen davon aus, dass der US-Leitzins bis mindestens Ende des Jahres gleichbleiben wird. Laut einer Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen dürfte sich die Inflation in den USA ab dem zweiten Quartal 2020 zu beschleunigen beginnen. Dafür spricht unter anderem die niedrige Basis in diesem Jahr.

"Die Dollar-Schwäche gegenüber den anderen G10-Währungen wird im September und wohl auch danach bestehen bleiben", erwartet Goto und verweist auf die fortbestehende Fed-Haltung zugunsten einer lockeren Geldpolitik.

(Bloomberg)