Bei Geldgeschäften mit fremden Währungen ist es mitunter schwierig, den Überblick zu behalten. Besonders herausfordernd ist das Verständnis der Umrechnungskurse, die beim Umtausch von Schweizer Franken in eine andere Währung zur Anwendung kommen.

Um etwas mehr Klarheit zu schaffen und Sparpotenzial aufzuzeigen, stellt cash.ch am Beispiel des Euro die drei wichtigsten Formen der Umrechnung vor.

1. Devisenkurs

Wer kennt das nicht: Nach der Rückkehr aus den Ferien zeigt die Abrechnung viel höhere Belastungen an als beim Bargeldbezug im Ausland angenommen. Der Grund: Bei elektronischen Transaktionen verwenden die Banken einen selbst festgelegten Wechselkurs. Bezieht man also in Italien Euro am Bankomat oder verschiebt man Schweizer Franken auf ein Euro-Konto, dann rechnet die Bank die entsprechende Summe zu ihrem eigenen Devisenverkaufskurs um. Dieser Kurs ist immer um ein paar Rappen schlechter als der Euro-Franken-Kurs, der am eigentlichen Devisenmarkt gilt. Dort gilt der Interbankenkurs (siehe weiter unten).

Ein Beispiel: Am letzten Freitagmittag wurde der Euro zu 1,088 Franken gehandelt. Bei Schweizer Banken stand der Euro-Devisenkurs allerdings zur selben Zeit zwischen 1,10 und 1,11. Das sind bis zu 2 Prozent mehr als der Kurs am Markt. Der  Grund für diesen Unterschied ist eine "versteckte" Gebühr, mit der die Bank die Euro-Transaktion belastet.

Daneben verrechnet die Bank auch noch "offene" Gebühren. Häufig kostet ein Bargeldbezug im Ausland mit der Maestro-Karte pauschal zwischen vier und fünf Franken. Bei Kreditkarten sind es zehn Franken pro Bezug. Bargeldloses Bezahlen beispielsweise im Restaurant oder im Lebensmittelgeschäft kostet im Ausland in der Regel zwischen ein und zwei Franken an Gebühr (bei Kreditkarten zwischen 1,5 und 2 Prozent). Weil jede Bank ein anderes Gebührenmodell fährt, ist der Vergleich zwischen den Anbietern schwierig. Dennoch gilt im Ausland die Faustregel: Geld hebt man am besten mit der Maestro-Karte ab, kleinere Beträge bezahlt man mit der Kreditkarte - oder bar.

2. Notenkurs

Je nach Reiseziel kann es sinnvoll sein, Devisen in Form von Bargeld mitzunehmen: Sämtliche Zusatzkosten fallen dann vor der Abreise in der Schweiz an und machen die Kalkulation einfacher. Wechselt man aber am Bahn- oder Bankschalter Geld, kommt erneut ein anderer Wechselkurs zum Zug: der Notenkurs. Er ist aus Sicht des Konsumenten nochmals schlechter als der Devisenkurs. Am Freitagmittag stand der Notenkurs teilweise bei 1,125 – die Marge für die Banken ist also noch grösser.

Auch beim Devisen-Tausch am Schalter fallen häufig noch weitere Gebühren in der Höhe von mehreren Franken an, unabhängig vom Geldbetrag. Wie ein Vergleich von cash der grössten Schweizer Banken zeigte, sind die Unterschiede zwischen den Instituten gross: Credit Suisse, UBS und Zürcher Kantonalbank verlangen fünf Franken. Coop Depositenkasse, Migros Bank und Raiffeisen verrechnen nichts. Deshalb ist das Sparpotenzial gerade beim Tausch von grösseren Beträgen markant und ein Vergleich drängt sich auf.

3. Interbankenkurs

Wenn in den Börsennachrichten die Rede vom Euro-Franken-Kurs ist, dann wird der Interbankenkurs gemeint. Dieser Kurs widerspiegelt Angebot und Nachfrage am Devisenmarkt, der wochentags rund um die Uhr geöffnet ist, und verändert sich sekündlich. Den Interbankenkurs wenden die Banken auch an, um sich gegenseitig Geld auszuleihen. Fragt man bei Schweizer Banken an, mit welchem Wechselkurs eine Euro-Transaktion abgerechnet wird, lautet die Antwort immer: "Mit dem aktuellen Devisenkurs". Der Interbankenkurs wird damit aber nie gemeint, weil die Banken daran nichts verdienen würden.