Die Suche nach zurückgebliebenen Aktien treibt neue Blüten. In einer Strategiestudie rät Morgan Stanley der eigenen Anlagekundschaft auf sich im Turnaround befindliche Unternehmen zu setzen.

Die Studienverfasser unterteilen die von ihnen mitverfolgten Firmen in fünf verschiedene Gruppen zwischen 1 (die vom Unternehmen eingeleiteten Massnahmen befinden sich in einem frühen Stadium und/oder die Massnahmen werden vom Markt völlig verkannt) und 5 (die Massnahmen sind weit fortgeschritten, sind allgemein bestens bekannt und weitestgehend eingepreist).

Aus Schweizer Sicht schaffen es nur gerade drei Vertreter auf die 51 Firmen starke Liste europäischer Turnaround-Kandidaten. Während Nobel Biocare und Panalpina der Gruppe 3 und damit dem Mittelfeld zugerechnet werden, findet sich Novartis in der Gruppe 5 wieder. Die besten Erfolgsaussichten und das grösste kursseitige Aufwärtspotenzial machen die Strategen von Morgan Stanley hingegen bei Tullow Oil, Burberry, Accor, Delhaize, Danone, Bankia, Aegon, IAG, Getinge und Akzo Nobel aus.

Marktumfeld spricht für unternehmensspezifische Kaufargumente

Die Studienverfasser haben in den letzten Jahren die Auswirkungen von grösseren Wechseln in der Geschäftsleitung von Unternehmen sowie Veränderungen im Firmenportfolio auf die Kursentwicklung der jeweiligen Aktien untersucht. Gerade bei Titeln mit einem Bewertungsabschlag zum Buchwert oder einer eher tiefen Eigenkapitalrendite hätten sich diese Massnahmen positiv ausgewirkt.

Bei Morgan Stanley setzt man allerdings nicht zuletzt auch aufgrund des zunehmend schwierigen Börsenumfelds auf die Aktien aussichtsreicher Turnaround-Kandidaten. Schliesslich hätten die Meldungen aus der europäischen Wirtschaft zuletzt wider enttäuscht. Gleichzeitig seien noch immer viele Unternehmen auf normalisierter Basis günstig bewertet. Ausserdem scheine die Margenentwicklung grundsätzlich die Talsohle durchschritten zu haben.