Dieser Beitrag ist Teil des Magazins cash VALUE "Fonds". Das Magazin kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Der Wildwuchs der letzten Jahre kannte kaum Grenzen: Immer exotischer, immer ausgefallener mussten die neuen Fondsthemen sein, die auf den Markt kamen. Doch viele hatten ein Problem: Sie funktionierten nicht. Was in den Marketingabteilungen der Banken «hip» war, floppte bei den Kunden. Das hat dazu geführt, dass heute kaum noch jemand von den einst hochgelobten Nanotechnologie- und Seltene-Erden-Fonds spricht.

Die Suche nach frischen Themen ist deshalb neu lanciert. Für dieses Jahr sind drei Tendenzen auszumachen: die Rückkehr zu wieder einfachen und verständlichen Anlagefonds, schwankungsglättende Produkte sowie Megatrend-Themenfonds. Hoch im Kurs stehen insbesondere jene Fonds mit einer Anlagestrategie, die auch vom Anleger wieder verstanden werden. Dabei kommt immer wieder ein Mechanismus auf Seiten der Kunden zum Tragen: «Wenn die Märkte gut laufen, interessiert es den Anleger meist nicht, ob er das Produkt versteht. Aber sobald die Richtung wieder dreht und Verluste drohen, beginnt er sich Gedanken zu machen», sagt Alfred Strebel, Länderchef Schweiz beim Fondsanbieter Fidelity.

Fonds, die Kursrückgänge abfedern, sind im Kommen

Eine Zukunft sieht Strebel auch für Produkte, die mit ihrer Zusammensetzung Kursrückschläge an der Börse so gut wie möglich abfedern können – mit einer so genannten Long/Short-Strategie. Das heisst: Der Fondsmanager kauft nicht nur Aktien, sondern kann diese auch leerverkaufen. Mit dieser Taktik, die auch Hedgefonds anwenden, will der Anbieter dem Fondskäufer eine Zusatzrendite ermöglichen.  Um sich von der Konkurrenz abzuheben, lancieren immer mehr Fondsanbieter auch Produkte, die sich mit dem Thema Megatrends beschäftigen. Das verschafft ihnen zwei Vorteile: Einerseits machen sich die Anbieter gegenüber der Konkurrenz weniger vergleichbar, weil ein Benchmark in Form eines anerkannten Index fehlt, andererseits spielten bei solchen Fonds das fachspezifische Wissen des Fondsmanagers eine besonders wichtige Rolle. Vor allem der erste Vorteil ist für den Anleger zugleich auch der gewichtigste Nachteil: Er kann den Erfolg des Fonds nicht mit einem einfachen Blick auf einen Index überprüfen. 

Beliebte Themen für Megatrend-Fonds sind Infrastruktur, Wasser und Konsum. Insbesondere im Bereich Wasser sind in den letzten drei Jahren einige Fonds emittiert worden. Dahinter steckt die Überlegung, dass diese Ressource wegen der wachsenden Weltbevölkerung und der intensiveren Bodennutzung immer knapper wird.