In den letzten Wochen ist die Aktie von Holcim gehörig unter Druck gekommen. Währungsturbulenzen und eine Wachstumsverlangsamung in den Schwellenländern liessen sie deutlich im Kurs zurückfallen, nachdem sie sich zuvor innerhalb von gerade mal 18 Monaten mehr als verdoppelt hatte.

Mittlerweile ist die Aktie am unteren Ende eines über die letzten Monate entstandenen Handelsbandes zwischen 63 und 72 Franken angekommen. Eine Gegenbewegung in Richtung des oberen Endes dieses Handelsbandes wird damit immer wahrscheinlicher.

Am 5. November wird Holcim der Öffentlichkeit den Zahlenkranz für das dritte Quartal vorlegen. Nach den zwei aufeinander folgenden Ergebnisenttäuschungen muss der Zürcher Zementhersteller unter Beweis stellen, dass er die Probleme in den Schwellenländern in den Griff bekommt. Gerade in Asien hatte das Unternehmen im bisherigen Jahresverlauf neben Währungsturbulenzen auch mit ungünstigen Witterungsbedingungen zu kämpfen.

Unter dem neuen CEO Bernard Fontana scheint man sich bei Holcim diesen Problemen allerdings angenommen zu haben. So kündigte das Unternehmen unlängst eine Verschmelzung der beiden indischen Tochtergesellschaften ACC und Ambuja Cement an. Und obschon die Minderheitsaktionäre alles andere als erfreut über diese Pläne sind, werden sie kaum etwas dagegen ausrichten können.

Was führt Eurocement im Schilde?

Analysten kommen bei der Aktie von Holcim auf einen fairen Wert zwischen 72 und 86 Franken. Der gerade für Zementhersteller wichtige Wiederbeschaffungswert bestehender Förderkapazitäten liegt sogar deutlich über dieser Prognosenspanne.

Das dürfte auch dem Grossaktionär Eurocement durchaus bewusst sein. Seit dem Einstieg im September 2008 hat das Unternehmen des russisch-griechischen Oligarchen Filaret Galchev-Kaltsidis die an Holcim gehaltene Beteiligung kontinuierlich ausgebaut. Gemäss der letzten Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX hält Eurocement 10,8 Prozent am Zementhersteller.

Am Markt kursieren Gerüchte, wonach der Grossaktionär bei Holcim Kursschwächen wie die derzeitige konsequent zum Kauf weiterer Aktien nutze. In der Vergangenheit weckten Beteiligungserhöhungen durch Eurocement deshalb immer wieder Übernahmespekulationen.