Schon seit Wochen ist die Angst vor einer harten Landung der chinesischen Wirtschaft das zentrale Thema an den Börsen rund um den Globus. Doch ein anderes China-Thema spielt auch immer mit. Die Regierung in Peking hat grosse Expansionspläne: Sie will mit ihren teils staatlich kontrollierten Grosskonzernen in immer mehr Wirtschaftszweigen zur Weltspitze aufsteigen.

Nicht nur in Asien, auch auf anderen Kontinenten sehen sich westliche Unternehmen immer öfter mit Konkurrenten aus China konfrontiert. In vielen Bereichen haben diese technologisch Boden gutgemacht. Teilweise aus eigener Kraft, teilweise wird das Know-how zugekauft. Die milliardenschwere Barofferte von Syngenta durch ChemChina gehört hier dazu.

Im Zuge der gezielten Abwertung der chinesischen Währung wird sich der globale Wettbewerb weiter verschärfen, so sind sich Experten der Credit Suisse sicher. Dadurch sei es den Grosskonzernen aus der Volksrepublik im Ausland möglich, ihre Waren und Dienstleistungen noch günstiger anzubieten, wie die Bank in einer Studie schreibt.

Präsenz in China wird für Firmen zum Eigentor

Noch bis vor wenigen Jahren galt China für westliche Unternehmen als Wachstumsmarkt. Wie die CS schreibt, war die Volksrepublik bis zuletzt zwar nur für 15 Prozent der Weltwirtschaftsleistung, jedoch für nicht weniger als einen Viertel der weltweiten Investitionstätigkeit verantwortlich. Es seien im grossen Stil Produktionskapazitäten aufgebaut worden, die es nun auszulasten gelte.

Für die CS-Strategen droht westlichen Firmen gleich in zweifacher Hinsicht Ungemach: Zum einen werden in China immer mehr Aufträge an lokale Anbieter vergeben und zum anderen versucht die Regierung in Peking die eigenen Produktionskapazitäten durch eine Expansion in anderen Weltregionen auszulasten. Letzteres sorgt für Druck auf die Preise und damit auf die Unternehmensmargen.

Vorwiegend eine bekannte Schweizer Firma betroffen

Bei der Credit Suisse warnt man eingehend vor den davon ausgehenden Risiken. Was den intensiveren Wettbewerb mit Konkurrenten aus China und den Druck auf die Margen anbetrifft, so machen die Strategen in der Schweiz vor allem Gefahren für ABB aus.

Der im November vorgestellte neue Fünfjahresplan der Regierung in Peking sehe nämlich eine staatliche Förderung heimischer Automationsfirmen vor. Bis ins Jahr 2020 soll ihr Marktanteil im Heimmarkt von 20 auf 50 Prozent steigen. Längerfristig werde sogar ein Marktanteil von über 70 Prozent angestrebt, so heisst es.

Nachteile bsehen die Experten aber auch für Bombardier, SKF, Volkswagen, BMW, Hyundai Motor, Kumho Tire, SSAB, BASF, Cisco Systems, Sandvik, Metso, United Technologies und Hitachi Construcion Machinery.