Rohstoffe haben einen durchzogenen Jahresstart erwischt: Während die Preise für Zucker oder Gas um mehr als 5 Prozent gesunken sind, hat sich Platin oder Kaffee der Sorte Arabica um 4 beziehungsweise 7 Prozent verteuert. Der Rohstoff-Index "DJ-UBS Commodity" ist in diesem Jahr um 2 Prozent gefallen, wie aus dem Rohstoffkommentar der Saxo Bank hervorgeht.

Gerade der Anstieg der Kaffeepreise – auch die Bohnensorte Robusta hat das Jahr mit einem Plus von 3 Prozent begonnen – ist durchaus erstaunlich. Denn Rekord-Ernten von Brasilien bis Vietnam führten 2013 zu einem Überangebot auf dem Markt und zum dritten Jahres-Minus in Folge für die Kaffeepreise. Die Kehrtwende trat erst Mitte November ein, weil Vietnam als grösster Robusta-Produzent auf das niedrige Preisniveau mit einem Exportschnitt reagierte.

Experten gehen aber davon aus, dass der Koffein-Rausch bei den Kaffee-Preisen bald der Ernüchterung weichen wird. Sie erwarten, dass auch 2014 wieder eine Rekordernte eingefahren wird. Für zusätzlichen Druck auf die Bohnen-Preise dürfte laut einer Analyse der Bank Vontobel auch die schwache brasilianische Währung sorgen. Innerhalb eines Jahres wertete der Real um über 16 Prozent gegenüber dem Dollar ab.

Heikles Investment

Vom Überangebot auf dem Kaffeemarkt profitieren Schweizer Kaffeetrinker aber kaum. Seit Jahren steigen die Preise für eine Tasse Kaffee in der Gastronomie an. Der Grund dafür ist, dass der Kaffeepreis nur ein kleiner, kaum relevanter Bestandteil der Kosten für eine Tasse Kaffee ist.

Interessierte Kaffee-Anleger sollten auf jeden Fall berücksichtigen, dass die Entwicklung der Preise von verschiedenen wirtschaftlichen, klimatischen und landwirtschaftlichen Faktoren abhängen und dementsprechend vorsichtig vorgehen.

Kritische Experten raten von einem Investment in Agrargüter wie Soja, Zucker, Weizen, Mais oder eben Kaffee ohnehin ab, und zwar aus ethischen Gründen. Sie befürchten, dass die zunehmende Spekulation die Preise für Lebensmittel unnötig in die Höhe treibt.

Auch Gold überrascht

Weniger umstritten sind Gold-Investments. Das Edelmetall ist in diesem Jahr bislang ebenfalls glänzend unterwegs und hat bereits 3,5 Prozent auf 1249 Dollar zugelegt. Die Saxo Bank nennt das "überraschend", denn 2013 war ganz und gar kein Jahr des Goldes: Der Goldpreis hatte sich 30 Prozent verbilligt.

Doch der jüngste Steigflug des Goldes ist laut der französischen Grossbank Société Générale nicht nachhaltig. Die Edelmetall-Experten der Bank rechnen für das laufende Jahr mit einem durchschnittlichen Preis von 1135 Dollar. Auch in Sachen Silber herrscht wenig Optimismus. Von aktuell 20 Dollar erwarten sie einen Rückgang auf einen Jahresdurchschnitt bei 19 Dollar die Unze.

Unter den Edelmetallen wird Platin und Palladium die besten Aussichten zugeschrieben. Von der erwarteten Erholung der globalen Wirtschaft dürfte auch die Automobilbranche und somit die Nachfrage nach Platin weiter profitieren. Dasselbe gilt für Palladium, das ebenfalls häufig bei der Herstellung von Katalysatoren zum Einsatz kommt.