Die britische Grossbank HSBC vollzieht bei den Schweizer Versicherungsaktien einen Favoritenwechsel. Sie stuft die Aktie von Swiss Life von "Hold" auf "Buy" herauf und kürt sie zum hiesigen Sektorfavoriten. Das Kursziel lautet neuerdings 496 (zuvor 383) Franken. Es lässt auf ein Aufwärtspotenzial von rund 20 Prozent schliessen.

Im Gegenzug senkt HSBC das Anlageurteil für die Bâloise-Aktie trotz einer Erhöhung des Kursziels auf 173 (zuvor 162) Franken von "Buy" auf "Hold".

Weitere Dividendenerhöhungen erwartet

Die Briten sind zuversichtlich, dass Swiss Life die nächstjährigen Ziele erreichen kann. Sie rechnen mit Kommissionserträgen in Höhe von 625 Millionen Franken, was in der Mitte der firmeneigenen Zielbandbreite von 600 bis 650 Millionen Franken liegt. Während der Covid-19-Krise habe der Lebensversicherer bewiesen, dass das Geschäftsmodell weitestgehend krisensicher sei, so heisst es.

Kursentwicklung der Swiss-Life-Aktie (rot) im 12-Monats-Vergleich mit jener der Bâloise-Aktie (grün) (Quelle: www.cash.ch)

Angesichts der soliden Eigenkapitalbasis und in Erwartung, dass in den Jahren 2019 bis 2021 unter dem Strich 2,4 Milliarden Franken beim Unternehmen als Barmittel hängenbleiben, geht man bei HSBC von steigenden Dividenden aus. Für das Geschäftsjahr wird eine Ausschüttung von 20 Franken je Aktie, für das Folgejahr sogar eine in Höhe von 22,40 Franken prognostiziert. Hinzu kommen Aktienrückkäufe.

Bâloise-Aktie hat seit Jahresbeginn die Nase vorn

Platz in den Aktienportefeuilles von HSBC muss hingegen die Aktie von Bâloise machen. Die Briten stehen den anlässlich des Investorentages von Ende Oktober gemachten Aussagen eher kritisch gegenüber. Das gilt weniger für die neuen Mittelfristziele, als vielmehr der Kapitalrückführung an die Aktionäre. Eigenen Angaben zufolge will die Versicherungsgruppe erst im nächsten Jahr wieder eigene Aktien zurückkaufen. Die für die Zeit ab 2022 geplanten Aktienrückkäufe bezeichnet HSBC gar als "enttäuschend".

Nachdem die Bâloise-Aktie im Anschluss an den Investorentag kräftig Boden gutmachen konnte, errechnet sich seit Jahresbeginn nur noch ein Minus von 9 Prozent. Jene von Swiss Life notiert hingegen noch immer um 16 Prozent unter dem Stand von Ende Dezember.