Die Aktie von u-blox ist in den letzten drei Monaten 12,9 Prozent gestiegen. Seit Jahresanfang kann die Aktie sogar einen Kursgewinn von 35,3 Prozent verzeichnen. Der SPI ist hingegen in den letzten drei Monaten 11,8 Prozent gesunken. "Die u-blox-Aktie hat dieses Jahr eine hohe Performance gegenüber dem Schweizer Markt erzielt und ist seit dem März einigermassen stabil geblieben", sagt Stifel-Analyst Michael Inauen.

Das Geschäft des Halbleiter-Herstellers laufe momentan sehr gut und die Firma habe ja auch die Guidance für 2022 erhöhen können. "Das führt dazu, dass die Investoren die Aktie wieder spannend finden", sagt Inauen. Aufgrund dieser positiven Einschätzung erhöhte Stifel Mitte Juni das Kursziel von u-blox von 92 auf 100 Franken. Auch die UBS hob das Kursziel vor kurzem von 77 auf 92 Franken an.


 Die Kursentwicklung der u-blox-Aktie seit Anfang 2022 (Grafik: cash.ch)

Erholung der Lieferketten

Dass u-blox die Geschäftsprognosen Ende Mai erhöhen konnte, liegt nach Aussage des Konzerns vor allem daran, dass sich die Lieferketten inzwischen wieder erholt haben. Zusätzlich bestünde eine robuste Nachfrage nach neuen und bestehenden Produkten. Von den Turbulenzen an den Märkten abgesehen erwartet das Unternehmen von der Ukraine-Krise her keine direkten Auswirkungen für das Geschäft.
 
Das sind positive Vorzeichen, von welchen auch die neue Geschäftsleitung wird profitieren können: Ende Mai wurde bekannt gegeben, dass der langjährige Unternehmenschef Thomas Seiler zum Jahresende hin abtreten werde. Seiler stand mehr als 20 Jahre an der Unternehmensspitze und wird weiterhin Mitglied des Verwaltungsrats bleiben. Als Nachfolger wurde Stephan Zizala bestimmt, der 2023 die Rolle als CEO übernehmen wird.
 
Bevor es dazu kommt, werden Mitte August aber noch die neuen Quartalszahlen bekannt gegeben. Diese könnten dem Kursverlauf, wie bereits im vergangenen März, einen weiteren Schub verschaffen. Der momentane Erfolg ist auch anhand der Dividende ersichtlich: Während Aktionäre im Jahr 2020 noch auf eine solche verzichten mussten, wird diese inzwischen bei 1,30 Franken angesetzt.

Volle Auftragsbücher

Auf eine Dividende wurde 2020 deshalb verzichtet, weil das Thalwiler Unternehmen corona-bedingt einen herben Einbruch in den Geschäftszahlen hinnehmen musste. Vor allem im Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Asien machten sich beträchtliche Einbussen bemerkbar. Die Nachfrage von Mobilitätsanbietern und Automobilzulieferern hat sich bedeutend vermindert und durch die längeren Lockdowns kam es auch zu Verzögerungen bei den Investitionsentscheiden.

Im Jahr 2021 wendete sich aber das Blatt: u-blox konnte sich von der strapaziösen Pandemie-Zeit erholen, was sich auch an den vollen Auftragsbüchern zeigte. So steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 24,2 Prozent, auf einen Betrag von über 414 Millionen Franken. Damit konnte das Unternehmen das selbst geschätzte Ziel von 400 Franken deutlich übertreffen. 

Ein solides Wachstum in allen Regionen und Sektoren trug wesentlich zu diesem Erfolg bei. Vor allem in den amerikanischen Märkten konnte sich das Unternehmen letztes Jahr gut entwickeln. In China machen sich aber auch weiterhin wegen der Corona-Krise die Lieferschwierigkeiten bemerkbar, weshalb sich der Halbleiterhersteller dort bisher nur schwach entfalten konnte.