"Bisher war immer nur von den vier Businesses die Rede, ich werde die Verantwortung bis in unsere 17 Geschäftsbereiche delegieren", sagte der neue CEO Björn Rosengren der "Neuen Zürcher Zeitung". "Am 10. Juni bei unserer Strategietagung werden wir mehr darüber berichten." Es werde keine Revolution sein, sondern eine Evolution. Zu seinen Aufgaben gehöre, sicherzustellen, dass diese 17 Einheiten Bestleistungen erbrächten.

"Was ABB Probleme bereitete, war das komplizierte Geschäftsmodell. Solche Matrixorganisationen verursachen hohe Kosten, weil die Zentrale die Geschäfte mehr behindert, als dass sie Mehrwert schafft. Die Geschäftseinheiten wissen am besten, wie sie arbeiten müssen. Nun wird die Verantwortung nach unten in die Geschäftseinheiten delegiert."

Nach Jahren der Stagnation soll der Rosengren dem Konzern neuen Schwung geben. Der Schwede, der zuletzt Chef des Spezialmaschinenbauers Sandvik war, übernahm das Steuer bei ABB Anfang März.

Rosengren gibt überdies Entwarnung für den Geschäftsgang in China. Im März habe es in China bereits eine starke Erholung gegeben, führte er weiter aus. "Nun läuft es für uns dort sogar besser als vor einem Jahr", betonte er. Rosengren könne zwar nicht sagen, ob dies anhalte."Ich weiss nur, dass wir essenzielle Dinge produzieren, die für viele Länder äusserst wichtig sind", erklärte der Manager.

China mache normalerweise rund 15 Prozent des ABB-Geschäfts aus. Nach der Erholung im März habe sich die Besserung der Lage "im April fortgesetzt", erklärte der Schwede.

Auch sonst zeigte sich Rosengren zuversichtlich für das Unternehmen. "In Rezessionen stornieren Kunden Bestellungen; bei uns ist das bis jetzt noch nicht der Fall", sagte er.

(Reuters)