Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/2022 habe der Konzern einen Verlust nach Steuern von 533 Millionen Euro eingefahren, teilte das Unternehmen am Montag mit. Im Vorjahreszeitraum stand ein Fehlbetrag von 307 Millionen Euro in den Büchern. Ursache waren erneut Einbussen bei der spanischen Windenergietochter Siemens Gamesa, aber auch Belastungen aus der Restrukturierung der Geschäfte in Russland. Der Konzern hatte nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sein Russlandgeschäft auf den Prüfstand gestellt.

Im Gesamtjahr erwartet Siemens Energy nun einen Verlust nach Steuern, der das Vorjahresniveau von minus 560 Millionen Euro annähernd in Höhe der Belastungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung des Russlandgeschäfts übersteigt. Vor allem im Zusammenhang mit dieser Restrukturierung hätten sich die Sondereffekte im Quartal auf minus 298 Millionen Euro belaufen.

Siemens Energy habe im abgelaufenen Quartal mit der Restrukturierung seiner Geschäftsaktivitäten in Russland begonnen, teilte das Unternehmen mit. Dies habe das Ergebnis der Sparte Gas and Power mit 200 Millionen Euro belastet, die als Sondereffekt ausgewiesen worden seien. Siemens Energy erwarte, dass diese Restrukturierungsmaßnahmen zum Ende dieses Geschäftsjahres abgeschlossen seien und keine weiteren wesentlichen finanziellen Auswirkungen hätten.

Das angepasste Ebita vor Sondereffekten belief sich im Quartal im Gesamtkonzern auf minus 131 Millionen Euro nach einem Gewinn von 54 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das klassische Geschäft Gas and Power blieb fast stabil, während die spanische Tochter weiter abrutschte. Siemens Gamesa hatte bereits in der vergangenen Woche Zahlen vorgelegt und angekündigt, auch 2023 keinen Gewinn zu erzielen. "Die schlechte Leistung von Siemens Gamesa wirkt sich negativ auf unser Gesamtergebnis aus. Wir erwarten vom Siemens Gamesa Management nun die konsequente Umsetzung des Sanierungsplans", betonte der Chef von Siemens Energy, Christian Bruch. Siemens Energy hat ein Angebot von gut vier Milliarden Euro für die verbliebenen 33 Prozent an Siemens Gamesa vorgelegt und will die Tochter von der Börse nehmen, um besser durchgreifen zu können. 

(Reuters)