In den ersten neun Monaten sei das Konzernergebnis auf 9,8 Milliarden Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern einen Verlust von 40,3 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Grund hierfür war, dass Uniper nach dem russischen Gaslieferstopp teure Ersatzmengen einkaufen musste. Das brachte den ganzen Konzern an den Rand der Insolvenz. Doch inzwischen profitiert Uniper von deutlich gesunkenen Preisen für die Absicherung von Lieferverpflichtungen und kann Rückstellungen auflösen.

Uniper hatte bereits in der vergangenen Woche vorläufige Zahlen veröffentlicht und die Prognose angehoben. Der Konzern peilt im Gesamtjahr ein bereinigtes Ebit in einer Bandbreite von sechs bis sieben Milliarden Euro und einen Jahresüberschuss zwischen vier und fünf Milliarden Euro an. «Dieses Ergebnis und der Ausblick sind im Wortsinn ausserordentlich und ich erwarte nicht, dass wir Ergebniszahlen in dieser Höhe in den nächsten Jahren wieder sehen werden, wenngleich wir optimistisch nach vorne blicken», sagte Finanzchefin Jutta Dönges.

Der Staat hatte den Versorger im vergangenen Jahr mit Hilfen von 20 Milliarden Euro vor einer Pleite bewahrt und hält nun 99 Prozent der Anteile an dem Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf. Nach einer Vereinbarung mit der EU-Kommission soll der Staat bis 2028 die Beteiligung auf unter 25 Prozent reduzieren. Der Bund müsse den Brüsseler Wettbewerbshütern bis Ende des Jahres einen Ausstiegsplan vorlegen, sagte Dönges. Am 8. Dezember soll eine ausserordentliche Hauptversammlung einen Kapitalschnitt zustimmen, der den Weg für einen Ausstieg ebnen soll. Uniper hat sich zudem zu einer Reihe von Beteiligungsverkäufen verpflichtet, darunter das seit Jahren umstrittene Kohlekraftwerk Datteln 4.

(Reuters)