Der Euro ist in den letzten Wochen zwar vom Jahreshoch von Anfang März bei 1,1150 Franken auf etwas mehr als 1,10 Franken zurückgefallen. Charttechnikexperten wähnen das Währungspaar nach dem zuvor starken Anstieg denn auch in einer Konsolidierungsphase. Auf die künftige Entwicklung angesprochen, trauen sie der europäischen Einheitswährung weiterhin steigende Kurse zu.

Für den Autor der Publikation "Bertschis Chart Outlook" setzt das allerdings voraus, dass der Euro nicht unter die wichtige charttechnische Unterstützung bei 1,0950 Franken fällt. Er bleibt sowohl mittel- als auch langfristig optimistisch, solange diese Unterstützung nicht verletzt wird.

Ähnlich äussern sich die Experten der Genfer Privatbank Pictet & Cie. Wie sie in ihrer wöchentlich erscheinenden Publikation "PTS Technical Views" festhalten, konnte der Euro seit Mitte Februar zwischen 1,0850 und 1,10 Franken einige wichtige Hürden nehmen. Noch halten sie die europäische Einheitswährung allerdings kurzfristig für überkauft. Diese könnte in den kommenden Tagen gegebenenfalls sogar in die Region von 1,0850 bis 1,09 Franken zurückfallen, gefolgt von einem Vorstoss auf 1,1251, wenn nicht gar 1,1426 Franken.

Euro-Franken-Kurs eigentlich ein Nebenschauplatz

Bei 1,1426 Franken verläuft das sogenannte 61,8-Prozent-Fibonnaci-Retracement, welchem auch der Autor der Publikation "Bertschis Chart Outlook" eine zentrale Bedeutung beimisst.

Der Euro-Franken-Kurs gilt jedoch eher als ein Nebenschauplatz. Denn eigentlich gehen die entscheidenden Impulse vom Euro gegen Dollar aus. Es sind Verschiebungen im transatlantischen Währungsgefüge, die sich dann im Euro-Franken-Kurs sowie im Dollar-Franken-Kurs entladen.

Und gerade für den Euro-Dollar-Kurs ist man zumindest bei der Genfer Privatbank Pictet & Cie etwas zurückhaltender. Die Experten begründen dies damit, dass die europäische Einheitswährung nicht über den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt bei 1,22 Dollar vorstossen konnte und seither wieder rückläufig ist. Eine Stabilisierung oder gar eine Erholung beim Euro gegen den Dollar sollte auch dem Euro-Franken-Kurs helfen.