Seit dem Kollaps der Kryptobörse FTX mangelt es nicht an Fragen, die angesichts der resultierenden Verwerfungen im Sektor im Raum stehen: Von den Risikomanagement-Prozessen in Sam Bankman-Frieds Digitalwährungs-Imperium bis zu Prognosen, welcher Akteur in der Branche als nächster unter die Räder kommen könnte.

Mit Spannung wurde daher verfolgt, ob es bei der geplanten Teilnahme Bankman-Frieds beim jährliche DealBook Summit der New York Times bleibt. Abgesehen von eher bizarr anmutenden Twitter-Threads wäre es der erste öffentliche Auftritt des ehemaligen FTX-CEO, seit er für sein Kryptokonglomerat Gläubigerschutz beantragen musste.

Bankman-Fried twitterte am Mittwoch, er werde nächste Woche auf dem Gipfel in New York mit Andrew Ross Sorkin von der New York Times sprechen. Sorkin retweetete den Beitrag. “Es gibt eine Menge wichtiger Fragen, die gestellt und beantwortet werden müssen”, fügte der NYT-Kolumnist dabei an. “Nichts ist aussen vor.”

Ein Sprecher der New York Times teilte mit, Bankman-Fried werde an dem Interview nach derzeitigem Kenntnisstand wohl von den Bahamas aus teilnehmen. FTX hatte seinen Sitz in dem Inselstaat.

Seit FTX und mit der Börse verbundene Unternehmen in diesem Monat kollabierten und Bankman-Fried als CEO zurücktrat, war seine öffentliche Präsenz relativ zurückhaltend. Die sonst häufigen Fernsehauftritte unterblieben. Allerdings äusserte er sich mittels langer Twitter-Threads und tauschte über die Plattform Direktnachrichten mit Reportern aus.

Anwälte von FTX reagierten verärgert über die Äusserungen des Ex-Börsenchefs. Bankman-Frieds “unaufhörliches und störendes Tweeten” untergrabe ihre Umstrukturierungsbemühungen, hiess es in Gerichtsdokumenten. Die Anwaltskanzlei Paul Weiss erklärte, sie habe die Vertretung von Bankman-Fried aufgrund von “Konflikten” eingestellt.

(Bloomberg)