15 Prozent der deutschen Touristen, die ihre Sommerferien durch die Online-Reiseagentur eDreams Odigeo gebucht haben, haben sich für die Inselhauptstadt Palma de Mallorca entschieden. Damit ist das Reiseziel mehr als doppelt so populär wie die beiden nächstbegehrtesten Urlaubsdestinationen Thessaloniki in Griechenland mit 7 Prozent und die türkische Grossstadt Istanbul mit 6 Prozent.

Die Auswirkungen der Pandemie auf den Balearen waren milder als auf dem spanischen Festland, das den schwersten Corona-Ausbruch in Kontinentaleuropa erlitten hat.

Die Regionalregierung steht vor dem Dilemma, die auf den Tourismus angewiesene Wirtschaft stützen zu müssen, ohne eine Verschärfung der Infektionslage zu riskieren. Reisende aus Deutschland sind ihr da besonders willkommen, da das Virus hierzulande relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Balearen auf Touristen aus Deutschland angewiesen

"Wenn in einer deutschen Region die gleichen Bedingungen herrschen wie auf den Balearen, ist das Risiko für einen Touristen hier das gleiche wie zu Hause, das sollte seine Reise erleichtern", sagte Iago Negueruela, Leiter der Abteilung für regionale Wirtschaft und Tourismus, in einem Interview.

Im Jahr 2019 besuchten mehr Touristen aus Deutschland die Balearen als aus jeder anderen Nation. Sie machten etwa ein Viertel der 16,5 Millionen Urlaubsgäste aus. Die Regionalregierung schätzt, dass die Pandemie die Inseln rund 9,3 Milliarden Euro an Einnahmen kosten wird. Dies wäre ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts. Bei der Beschäftigung droht den Angaben zufolge ein Einbruch um 29 Prozent.

Gesundheitsprotokolle für Reisende haben die Balearen bereits eingeführt. Für die weitere Lockerung der Beschränkungen sei neben dem lokalen Branchenverband TSS auch der deutsche Reiseveranstalter TUI konsultiert worden, sagte Negueruela.

(Bloomberg)