Wer zwei oder drei Wochen in den Ferien und dem Büro-Alltag ganz fern war, geht zuweilen nur widerwillig zurück an den Arbeitsplatz. Die kleinsten Vorkommnisse schlagen auf das Gemüt. Man ist reizbar und hat keine Lust.

Psychologen sprechen schon einmal vom "Post-Holiday-Syndrom". Schätzungsweise ein Drittel der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betrifft dieses Gefühl. Bevor der Wiederbeginn im Büroalltag zur Qual wird – cash gibt einige Tipps, wie man sich gegen das zu erwartende Tief wappnen kann.

Vorauschauen und Planen: Dass die Aufgaben nach dem Ferienanfang nicht unkontrolliert auf einem einprasseln, sollte man, so gut es geht, die Zeit nach den Ferien rechtzeitig planen. Wer selber in der Lage ist, die Agenda festzulegen, kann auf anstrengende und schwierige Termine gleich am ersten Tag verzichten und diese auf einen geeigneteren Tag ansetzen.

Entspannte Rückreise: So erholsam die Ferien selbst sein mögen, die Rückreise ist tückisch. Staus im Autoverkehr, lange Schlangen bei der Gepäckabfertigung am Flughafen, schlecht funktionierendes Online-Check-In, Wartezeiten in der Sicherheitsschleuse - Gründe, die einem die Rückreise vermiesen, gibt es genug. Zwei Mittel helfen dagegen: Genug Zeit einplanen, damit man nicht unter Druck steht, und sich von Anfang daran erinnern, dass man im dichten Reiseverkehr nicht darum herumkommt, etwas Geduld und Nachsicht zu üben.

Freie Tage zuhause: Direkt vom Ferienort an den Schreibtisch zu rennen kann den Stress erhöhen. Gerade nach längeren Flugreisen, die möglicherweise noch mit einem Jet Lag verbunden sind, kehrt man auf diese Weise oft übermüdet und reizbar an den Arbeitsplatz zurück. Nur hartgesottene Globetrotter überstehen dies ohne Spuren. Aber auch wenn man nicht allzu weit verreist ist, empfiehlt es sich, zwischen der Rückkehr vom Urlaubsort und dem Arbeitsanfang einen oder zwei Tage zuhause einzulegen. So verpufft der Entspannungseffekt nicht zu schnell.

Arbeitsbeginn unter der Woche: Wer seine Ferien nicht strikt nach dem Wochenschema bezieht, hat den Vorteil, dass er zum Beispiel erst am Mittwoch oder Donnerstag ins Büro zurückkehrt die die Zeit bis zum nächsten Wochenende kürzer ist.

Prioritätenliste: Für die anstehenden Arbeiten hilft es, eine Liste zu schreiben. So gewinnt man den Überblick wieder, den man natürlicherweise während einiger Zeit der Abwesenheit nicht sofort wieder hat. Die Liste hilft auch, dass man die Arbeiten gezielter angeht.

E-mails managen: Beim Abarbeiten der E-mails hilft es, chronologisch vorzugehen. Indem man die neusten Eingänge zuerst bearbeitet, erledigen sich allenfalls früher zugestellte Mails.

Genug Schlaf: In den Ferien geht man später ins Bett und schläft länger. Die Umstellung zum Frühaufsteher-Dasein fällt schwer. Wenn man rechtzeitig den Schlaf-Rhythmus anpasst, dann fällt die Umstellung etwas leichter. Das gleiche gilt bei Speis und Trank: Dass man in den Ferien etwas über die Stränge schlägt, ist normal. Auf den Arbeitsbeginn hin sollte man aber wieder etwas gesünder leben, weil dies für einen besseren Schlaf sorgt und man generell fitter ist für die Belastungen des Arbeitslebens.

Ablenkung: Auch nach dem Arbeitsbeginn ist man nicht dauernd im Büro. Wer es sich erlauben kann, soll pünktlich in den Feierabend gehen, sich der Familie widmen, sich mit Freunden treffen, oder andere gemeinschaftliche Aktivitäten planen. Wer nicht unter Leute will, kann ein Buch lesen. Ablenkung hilft, den Tritt wieder zu finden. Endlos Fernsehen, am Computer oder an der Spielkonsole sitzen kann aber ebenfalls Probleme mit sich bringen. Inzwischen weiss man, dass das Flimmern von Fernsehern und anderen Geräten vor dem Schlafengehen für den Organismus störend sein kann und gar den Schlaf verschlechtert.

Stress im Alltag vermeiden: Auch ausserhalb des Büros lauern nach den Ferien Stressfallen. Deswegen sollte man sich auch in der Freizeit nicht zu viel aufhalsen. Ein Supermarkt-Grosseinkauf kurz vor Ladenschluss bringt Ärger mit sich, genauso wie ein ehrgeiziges Fitnessprogramm gleich vom ersten Tag an.

Lange oder kurze Ferien? Hier gehen die Meinungen auseinander. Arbeitspsychologen raten dazu, häufiger im Jahr Ferien zu nehmen. Andererseits erholt man sich oft nicht richtig, wenn man nicht mindestens einmal im Jahr zwei oder drei Wochen am Stück entspannen kann. Bei durchschnittlich fünf Wochen Ferien im Jahr müssen die Ferien also gut geplant werden, und die genaue Länge ist eine Abwägungssache.

Souvenirs und Bildschirmhintergrund: Für manche Leute hilft es, sich dadurch an die schönen Ferien zu erinnern, wenn sie Souvenirs auf dem Schreibtisch aufstellen oder den Desktop-Hintergrund mit einem Ferienmotiv versehen. Für andere steigert das nur die Depression, weil es das Vergangene wachruft. Aber warum nicht ein Motiv auswählen, das an die nächsten Ferien erinnert? Oder von einem Ort, an den man irgendeinmal hin will? Vorfreude ist schliesslich ebenfalls eine Freude. Und: Das nächste Wochenende ist bald und die nächsten Ferien kommen bestimmt!