Immer wieder wird erzählt, dass Queen Elizabeth II. gerne einen Gin Tonic trinkt. Das ist nicht ganz wahr, weil das Lieblingsgetränk der Monarchin auf dem Aperitif Dubonnet basiert. Aber nichtsdestotrotz ist Gin Tonic so britisch wie die Queen selbst. Im Vereinigten Königreich enthält der Warenkorb zur Berechnung der Inflation den Wachholderschnaps Gin.

Ein "G and T" ist aber auf der ganzen Welt beliebt. So bestellen beispielsweise auch die Japaner einen "jin tonikku" und die Brasilianer einen "Gim-tônica". Der Drink erlebte in den letzten Jahren ein Revival und erlebte einen regelrechten Boom.

Ein Unternehmen, das massgeblich vom Siegeszug dieses Mixgetränks profitiert hat, ist der Getränkehersteller Fevertree (Aktie hier handeln) mit Sitz in London. Das Unternehmen ist gegen Ende 2014 an die Börse gegangen und hatte den Börsenwert bis Mitte 2018 um mehr als das 20-fache gesteigert. Der Marktwert stieg von 154 Millionen auf über 4 Milliarden Pfund. Fevertree war zwischenzeitlich die erfolgreichste britische Aktie. Die Firma stellt selber keine alkoholischen Getränke her. Die Produkte umfassen neben Softdrinks vor allem verschiedene Tonic Water.

Erst die Börsenkrise des vergangenen Jahres hat den Lauf sichtbar gebremst, aber auch jetzt ist der Titel noch 14 mal mehr wert als beim Börsengang. Allerdings errechnet Bloomberg auch ein Kurs-Gewinn-Verhältnis mit einem hohen Wert von 48. 

Der Kursverlauf der Fevertree-Aktie seit dem Börsengang an der Londoner Börse (Grafik: cash.ch). 

Die neuesten Zahlen des Unternehmens sind gut, 237 Millionen Pfund Umsatz (310 Millionen Franken) wurden für 2018 gemeldet. Das gute Wetter im Sommer und nicht zuletzt die Heirat von Prince Harry mit Meghan Markle im Mai trieben die Verkäufe an. Weil aber "nur" die Analystenerwartungen erfüllt wurden, fällt der Kurs.

Zwischenzeitlich stand der Titel um 8,6 Prozent tiefer, was zeigt: Opfer des eigenen Erfolgs wird man schnell, wenn man weniger liefert, als sich die Anleger gewohnt sind. Etwas unter Erwartungen verläuft das Geschäft in den USA, wo man traditionellerweise noch immer lieber Bourbon oder Dry Martinis trinkt. 

Das chininhaltige Getränk Tonic Water wurde in den tropischen Kolonien des Empire dem Wachholderschnaps Gin beigegeben, einerseits wegen des Geschmacks, aber auch als Schutz gegen Malaria. Von da kommen auch der Name und das Logo des Unternehmens. Fevertree (das Unternehmen selber schreibt "Fever-Tree") ist der Name der Gelbrinden – oder "Fieber"-Akazie, einem Baum, der in Malariagebieten heimisch ist.