Vergangenen Dienstag sackte der Terminmarkt für japanische Papiere so stark ab wie seit 2016 nicht mehr. Auslöser des Debakels war eine Auktion 10-jähriger japanischer Bonds mit dem schwächsten Ergebnis seit drei Jahren. Das Verhältnis zwischen Gebots- und Zuteilungsvolumen lag bei nur 3,42. Der Cut-Off-Preis blieb mit 102,33 ebenfalls hinter den Markterwartungen zurück.

Die Renditen japanischer Staatsanleihen schnellten daraufhin in die Höhe, Broker nahmen Anleger in die Nachschusspflicht. Terminkontrakte auf zehnjährige Japan-Bonds fielen am Dienstag um bis zu 0,97 Yen auf 154,05.

Der Ausverkauf zog auch US-Treasuries und europäische Bonds in Mitleidenschaft - obwohl Euroraum-Daten auf eine weiterhin flaue Inflation hindeuteten.

Hinter dem plötzlichen Kollaps der Nippon-Staatsanleihen steht die Befürchtung, dass die Bank of Japan ihre Bondkäufe in diesem Monat zurückfahren könnte. Japans staatlicher Pensionsfonds signalisierte zudem, stärker auf ausländische Papiere zu setzen.

Dies nährte bei Bondtradern die Frage, wie sich der Wind in Zukunft sonst noch drehen könnte. “Der Wandel bei der BOJ hatte psychologisch einen enormen Effekt”, sagte Eiji Dohke, Chef-Anleihestratege bei SBI Securities in Tokyo. “Die Anleger halten sich mit Käufen zurück, schliesslich besteht das Risiko, dass die BoJ das Gleiche tut.”

(Bloomberg)