Die Zahl der in der Schweiz tätigen Privatbanken ist 2020 bis Mitte dieses Jahres auf 96 von 101 zurückgegangen, wie einer am Dienstag von KPMG und der Universität St. Gallen veröffentlichten Studie zu entnehmen ist. Bereits in den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Institute in der Schweiz um 40 Prozent geschrumpft: 2011 gab es noch 158 Privatbanken.
Die Studienautoren gehen davon aus, dass es auch in den kommenden zwölf Monaten zu weiteren Zusammenschlüssen kommen wird. Mittelfristig dürfte sich gemäss KPMG die Anzahl der Privatbanken auf dem Schweizer Markt um einen weiteren Viertel reduzieren.
Das anspruchsvolle Marktumfeld bereite vor allem den kleinen Privatbanken mit verwalteten Vermögen von weniger als 5 Milliarden Franken Schwierigkeiten, heisst es weiter. Deren Ertrag ist 2020 um rund 13 Prozent eingebrochen. Auf das Ergebnis drücken vor allem die tiefen Zinsen. Gleichzeitig stossen kleine Privatbanken bei der Digitalisierung sowie aufgrund er zunehmenden Regulierungsdichte zunehmend an ihre Grenzen.
Die grossen Privatbanken zeigen sich widerstandsfähiger gegenüber den Folgen der Coronapandemie, so die Studienautoren. Sie steigerten 2020 ihren Ertrag trotz schwieriger Umstände sogar leicht (+0,8 Prozent).
"Die solide Performance der starken Banken inmitten schwieriger Markt- und Pandemieherausforderungen ist ein Beleg für die Investitionen, die sie in den letzten Jahren getätigt haben, um ihre Resilienz zu stärken", wird Philipp Rickert von KPMG in der Mitteilung zitiert. Dies hätten sie erreicht, indem sie konsequent in die Kundengewinnung und die Effizienz investiert hätten.
(AWP)