Von zuletzt 130 Instituten blieben bis 2021 voraussichtlich noch rund hundert übrig, sagte Heinz Rubin, Managing Partner des auf die Finanzbranche spezialisierten Beratungsunternehmens zeb. "Ich weiß von einigen Banken, die in Abwicklung sind." Es handle sich vor allem um kleine Institute mit weniger als einer Milliarde an verwalteten Vermögen. Andere kleine Häuser seien auf der Suche nach Zukäufen, um ihre Infrastruktur mit zusätzlichen Kundengeldern besser auszulasten und so ihr Überleben zu sichern.

Bereits in den vergangenen Jahren haben sich viele - vor allem ausländische Banken - aus dem Schweizer Markt zurückgezogen und ihre Töchter verkauft. Grund dafür sind zum einen hohe Kosten durch die zunehmende Regulierung und für teure neue IT-Systeme, wie die Berater erklärten. Zudem sind die Bankkunden weniger bereit, den Instituten hohe Gebühren für die Verwaltung ihres Vermögens zu bezahlen. Das mache sich in einem zunehmenden Preiskampf bemerkbar.

Konkurrenz bekommen die Vermögensverwalter hier durch passiv verwaltete Anlagevehikel, die einfach einen bestimmten Index abbilden. Die hätten sich zuletzt deutlich besser entwickelt als die aktiv verwalteten Fonds der Privatbanken - und das zu für den Kunden deutlich geringeren Kosten.

Die sinkenden Gebühren und höheren Kosten machen sich auch in den Margen der Finanzinstitute bemerkbar: Sie dürften nach Einschätzung von Rubin weiter sinken. Die Banken müssten daher ihre Kosten weiter senken und versuchen, ihre Kunden mit neuen - auch zunehmend digitalen Angeboten - zu überzeugen. Die Studie untersucht den Schweizer Privatbankenmarkt - ohne die beiden Großbanken UBS und Credit Suisse.

(Reuters)