Bei der EZB-Entscheidung am Donnerstag rechnen die Märkte mit einem Ende der quantitativen Lockerung, im Juli dann wird eine Zinserhöhung erwartet. Angesichts dessen hat der Renditeaufschlag italienischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Bunds diese Woche mehr als 200 Basispunkte erreicht. Anfang des Jahres betrug er weniger als 140 Basispunkte.

EZB-Präsidentin Lagarde hat mehrfach betont, dass die Zentralbank nicht zulassen wird, dass sich die finanziellen Bedingungen im Euroraum deutlich auseinander entwickeln und sie bereit ist, alles zu tun, um dies zu verhindern. Wie zu hören ist, werden einige Ratsmitglieder auf eine entschiedenere Sprache drängen und weitere Massnahmen an dem Kriseninstrument fordern, an dem die Notenbank schon seit einiger Zeit arbeitet. Ein EZB-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab.

Gegen ausuferndende Anleiherenditen

Die Notenbanker hatten bereits im vergangenen Jahr über ein Instrument diskutiert, mit dem gegen ausuferndende Anleiherenditen schwächerer Volkswirtschaften vorgegangen werden könnte. Damals setzte sich die Peripherie zu diesem Zweck für unbegrenzte EZB-Anleihekäufe ein, während die Notenbanker aus den Kernländern dies an gewisse Bedingungen knüpfen wollten.

Im Dezember beschloss der EZB-Rat, dass eine zusätzliche Flexibilität bei der Reinvestition fällig werdender Anleihen aus dem Notfallportfolio ausreichen würde. Nun, da die Spreads sich weiter ausweiten, belebt sich diese Debatte wieder.

(Bloomberg)