Im Jahr 2018 erzielte Avaloq einen Umsatz von 579 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einem um Sonderposten bereinigten Anstieg von 6 Prozent. Dabei wurden die Zahlen von 2017 um eine einmalige Entschädigungszahlung aus dem Fall BSI in Höhe 20 Millionen bereinigt.

Nach der Übernahme der Tessiner Bank BSI durch die EFG International ging Avaloq und der eigens dafür aufgebauten Tochter B-Source ein wichtiger Outsourcing-Vertrag verloren. Avaloq musste in der Folge Arbeitsplätze abbauen und hatte von BSI eine Entschädigung gar in Höhe von 90 Millionen Franken gefordert. Ein endgültiger Entscheid dazu steht noch aus.

Den Betriebsgewinn fürs vergangene Jahr weist Avaloq auf Stufe "EBITDA bereinigt" mit 90 Millionen Franken aus, nachdem dieser im Jahr etwas mehr als 100 Millionen betragen hatte. Zudem lag der Barbestand Ende 2018 bei 144 Millionen nach zuvor 180 Millionen. Damit verfüge das Unternehmen weiterhin über genügend Liquidität, hiess es.

Neue Kunden dazugewonnen

Im Verlauf des letzten Jahres habe Avaloq eine Reihe von "Go-lives" verbucht und neue Kunden dazugewonnen. Dabei hebt das Unternehmen die Migration von 253 Raiffeisen-Banken auf die von Avaloq entwickelte Plattform hervor. Das sei eines der grössten IT-Projekte der Schweiz gewesen und die Plattform stehe nun an 900 Raiffeisen-Standorten rund 11'000 Mitarbeitenden zur Verfügung.

Weitere Projekte wurden mit der thailändischen Kasikornbank, Pictet, Deutsche Bank und Edmond de Rothschild umgesetzt. Neu dazugekommen seien überdies internationale Kunden wie Intesa Sanpaolo, Smith & Williamson in Grossbritannien und die Industrial Bank Co. in China. Und mit der Gazprombank gleiste Avaloq die Entwicklung einer Lösung für Kryptovermögenswerte auf. Am Kryptowährungsspezialisten Metaco ist Avaloq mit 10 Prozent beteiligt.

Der Ausbau des internationalen Geschäfts zeigt sich gut daran, wie die Einnahmen regional aufgeteilt ist. Die Region Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA) trug im vergangenen Jahr bereits 27 Prozent zum Umsatz bei, nach zuvor 13 Prozent. Avaloq ist nun mit grösseren Niederlassungen in London, Madrid, Singapur und Sydney präsent. Der Umsatzanteil aus der Asien-Pazifik-Region stieg derweil auf 10 Prozent, während die restlichen 63 Prozent weiterhin in der Schweiz und Liechtenstein erzielt werden.

Weiteres Wachstum angestrebt

Avaloq sieht sich für weiteres Wachstum gut aufgestellt und investiert weiter in neue Produkte und Lösungen. Mit avaloq.one steht bereits die nächste Generation des Avaloq-Ökosystems bereit. Und mit IBM will man die Swiss Banking Cloud aufbauen. Die Migration der bestehenden "Software as a Service"- (SaaS) und "Business Process as a Service"-Kunden (BPaaS) von Avaloq in der Schweiz auf die neue, private Cloud-Einrichtung soll noch im Laufe dieses Jahres beginnen.

Die Entwicklung von avaloq.one unterstreiche die Rolle von Avaloq in der Digitalisierung des Finanzdienstleistungssektors, ist Firmenchef Jürg Hunziker überzeugt. Das Ökosystem mache zudem das Geschäftsmodell zukunftssicher

(AWP)