Dabei geht es um Anteilsscheine, die er 2017 als Sicherheit für ein Darlehen über 150 Millionen Euro hinterlegt hatte. Nachdem Wirecard eingeräumt hatte, ein Milliardenbetrag sei unauffindbar, hat die Aktie des Unternehmens vergangene Woche 72 Prozent an Wert verloren. Damit wurde informierten Kreisen zufolge der Verkauf der als Sicherheit hinterlegten Anteilsscheine notwendig.

Im heutigen Handel fallen die Valoren von Wirecard erneut um 40 Prozent.

Der 2002 zum CEO ernannte Braun hielt gemäss Bloomberg-Daten per 19. Juni 7 Prozent der Wirecard-Anteile und war damit grösster Aktionär des Unternehmens. Wie zu hören war, half bei der Finanzierung seiner Beteiligung ein ursprünglich mit der Deutschen Bank geschlossener Margenkredit über 150 Millionen Euro, den die Bank inzwischen abgestossen hat. Eine Pflichtmitteilung aus dem Dezember 2017 meldet die Hinterlegung von 4,2 Millionen Aktien als Pfand.

Braun lehnte eine Stellungnahme ebenso ab wie ein Sprecher der Deutschen Bank.

«Prüfen alle in Betracht kommenden Straftaten»

Im Bilanzskandal beim Zahlungsdienstleister erwägt die Staatsanwaltschaft München eine Ausweitung ihrer Ermittlungen, wie in der Zwischenzeit bekannt geworden ist. "Wir prüfen alle in Betracht kommenden Straftaten", sagte eine Behördensprecherin am Montag auf die Frage, ob die jüngste Adhoc-Mitteilung des Unternehmens Anlass zu weiteren Ermittlungen sei.

"Ermittlungsmassnahmen können wir nicht vorab kommentieren", fügte sie hinzu. Wirecard hatte in der Nacht zum Montag mitgeteilt, dass die vermisste Summe von 1,9 Milliarden Euro mit "überwiegender Wahrscheinlichkeit" nicht existiere.

(Bloomberg/Reuters/cash)