Der weltgrösste Lebensmittelkonzern sammelte mit zwei Anleihen 1,5 Milliarden Franken ein. 900 Millionen Franken brachte eine sechsjährige Obligation mit 0,25-Prozent-Coupon ein. Weitere 600 Millionen Franken entfielen auf ein zehn Jahre laufendes und mit 0,75 Prozent verszinstes Papier. Die Risikozuschläge gegenüber Swapniveau betragen neun und 14 Basispunkte. Die Mittel sollen für allgemeine Geschäftszwecke verwendet werden, sagte Nestle auf Anfrage von Reuters.

Die Nachfrage war Händlern zufolge sehr gut. Nestle habe ursprünglich Beträge von 500 und 350 Millionen Franken angepeilt. "Nestle ist ein Name der zieht. Der Konzern hat nur wenige Anleihen ausstehend und kommt nicht sehr oft", sagte ein Händler. Die Bonität von "AA" sei sehr hoch und die Rendite deutlich besser als bei Anleihen der Eidgenossenschaft oder eines Pfandbriefemittenten.

Ende der Tiefzinspolitik steht bevor

Aevis Victoria lotete den Markt für eine zweijährige Anleihe aus. Der Coupon dürfte 2,25 Prozent betragen und der Risikozuschlag 273 Basispunkte, hiess es. Offen ist das Emissionsvolumen. An der SIX werden vier Anleihen des Hotel- und Spitalbetreibers gehandelt.

Zudem will die Bank Vontobel Investoren eine Anleihe der Andermatt Swiss Alps AG schmackhaft machen. Das zu 51 Prozent dem ägyptischen Investor Samih Sawiris und zu 49 Prozent dem Bau- und Tourismuskonzern Orascom gehörende Ferienressort erwägt eine Obligation mit einer Laufzeit von fünf Jahren und 50 Millionen Franken Volumen.

Dem guten Emissionsgeschäft standen Händlern zufolge nachgebende Anleihekurse am Sekundärmarkt gegenüber. "Das Ende der Tiefzinspolitik steht bevor", sagte ein Händler. Genährt wurden die Spekulationen von den jüngsten Äusserungen führender Vertreter der Europäischen Zentralbank (EZB). So bezeichnete Bundesbankchef Jens Weidmann die Markterwartung eines Endes der EZB-Anleihenkäufe zum Jahresende als "plausibel". Am Markt wird erwartet, dass die EZB nach ihren Beratungen in der kommenden Woche das Ende der Anleihenkäufe - das sogenannte Tapering - ankündigen werde. "Gebremst werden könnte dieser Prozess immer wieder, wenn die Anleger aufs neue fürchten, dass die Euro-Krise aufflackern könnte, wie dies in den vergangenen Wochen wegen der politischen Krisen in Italien und Spanien oder des Zollstreits mit den USA der Fall war", sagte ein Händler.

Der Verfalls des Juni-Kontrakts des Zinsfutures Conf ging Händlern zufolge problemlos über die Bühne. Der nachfolgende September-Conf büsste 29 Basispunkte auf 157,82 Prozent ein. Die Rendite der zehnjährigen Referenzanleihen der Eidgenossenschaft stieg auf 0,068 von 0,029 Prozent am Mittwoch.

(Reuters)